Erfurt (dpa/th) - Das Thüringer Aktionsbündnis Organspende ist am Dienstag in Erfurt aus der Taufe gehoben worden. „Obwohl es grundsätzlich eine breite gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung der Organspende gibt, ist im Vergleich dazu die Anzahl von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die wirklich einen Organspendeausweis haben, immer noch sehr gering“, bedauerte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Dem soll das Bündnis entgegenwirken.
„Wir sehen hier dringenden Handlungsbedarf“, sagte auch Arnim Findeklee, Leiter der Landesvertretung Thüringen des Verbandes der Ersatzkassen. Jede Initiative, die zur Steigerung der Spendenbereitschaft führe, sei zu begrüßen.
Von Januar bis Oktober 2017 wurden nach Angaben der Techniker Krankenkasse in Thüringen 55 Organe von 20 Verstorbenen transplantiert. Das teilte die Krankenkasse unter Berufung auf aktuelle Zahlen der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) mit. Im selben Vorjahreszeitraum seien es 81 Organe von 24 Spendern gewesen. Mitte 2017 warteten diesen Angaben zufolge 348 Thüringer auf eine Organspende, darunter drei Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.