Gesundheit:Ministerium: Milliardenbetrag an Corona-Hilfen in Thüringen

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FFP2-Masken mit CE-Zertifizierung liegen auf einem Tisch. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Illustration)

Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen, vor allem Mittelständler, wirtschaftlich gebeutelt. Mit staatlicher Hilfe konnte das Schlimmste verhindert werden. Eine erste Bilanz für Thüringen.

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Erfurt (dpa/th) - Mehr als 1,1 Milliarden Euro sind während der drei Corona-Jahre seit 2020 als Finanzhilfe an die Thüringer Wirtschaft gezahlt worden. Das geht aus einer Bilanz hervor, die das Wirtschaftsministerium auf dpa-Anfrage in Erfurt vorlegte. Der Milliardenbetrag stammt aus Programmen von Bund und Land, mit denen vor allem kleine und mittelständische Firmen während der Pandemie stabilisiert werden sollten. Viele von ihnen erlitten während der Lockdowns massive Umsatzausfälle.

Von den Finanzhilfen sei ein kleiner Teil - das Ministerium nannte bisher rund 47,7 Millionen Euro - zurückgezahlt oder zurückgefordert worden. Größtenteils, weil beantragte Soforthilfe doch nicht gebraucht wurden. Diese Rückzahlungen machten mit fast 42 Millionen das Gros aus. Es habe aber vereinzelt auch Rückforderung der Thüringer Aufbaubank gegeben, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Die Schlussabrechnungen bei den einzelnen Hilfen liefen aber noch - es handele sich damit um Zwischenstände.

„Die Corona-Pandemie der letzten drei Jahre war eine schwere, geradezu existenzielle Belastung für große Teile unsere Wirtschaft“, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). In dieser Situation sei es tatsächlich alternativlos gewesen, die Unternehmen massiv finanziell zu stützen.

„Das hat irreparablen Schaden von unserer Wirtschaft abgewendet und viele betroffene Unternehmen ganz einfach vor dem Aus gerettet“, sagte Tiefensee. „Ohne die gewaltigen Corona-Hilfen von Bund und Land hätten wir vieles von dem verloren, was wir in drei Jahrzehnten Aufbauleistung wirtschaftlich erreicht haben.“

Dass Deutschland und Thüringen einigermaßen gut durch die Corona-Jahre gekommen seien, habe auch mit dem wirtschaftlichen Erfolg der letzten Jahrzehnte zu tun. „Nicht viele Länder weltweit hätten sich eine solche Unterstützung leisten können wie Deutschland es in dieser Krise konnte“, so der SPD-Politiker. Er sprach von den umfangreichsten Wirtschaftshilfen in der Geschichte der Bundesrepublik.

Klar sei, dass solche enormen Geldflüsse wie während der Corona-Pandemie kein Dauerzustand sein könnten. so Tiefensee. Deshalb seien die Sorgen zu Beginn der Energiekrise 2022 groß gewesen, dass die Wirtschaft den nächsten Dämpfer erhalte. „Das hat sich bisher zum Glück aber nicht bewahrheitet.“ Dennoch habe das Land ein Hilfspaket für die Wirtschaft bereitgestellt. Allein das Härtefallprogramm für die Thüringer Wirtschaft habe ein Volumen von 120 Millionen Euro.

© dpa-infocom, dpa:230220-99-662422/2

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