Covid-19:Corona-Regeln verlängert: Lockerungen spätestens im Frühling

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Ein Passant trägt eine FFP2-Maske in der Hand. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Die Corona-Inzidenz ist niedrig, doch Gesundheitsministerin Werner lässt Vorsicht walten - und verlängert die Corona-Regeln. Doch spätestens Ende März soll die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen fallen - und weitere Lockerungen greifen.

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Erfurt (dpa/th) - Spätestens Ende März soll auch in Thüringen die Maskenpflicht in Bussen und Regionalbahnen fallen, vorerst bleibt sie aber noch bestehen. „Ich gehe sehr stark davon aus, dass wir Ende März spätestens die Maskenpflicht im ÖPNV werden beenden können“, sagte Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) der Deutschen Presse-Agentur. Werner wies auf das Bundesinfektionsschutzgesetz hin, das noch bis April gelte. Darin sei auch die Maskenpflicht im Fernverkehr noch festgeschrieben.

Zunächst verlängerte das Thüringer Gesundheitsministerium aber die bestehenden Corona-Regeln im Freistaat bis zum 3. Februar - inklusive der Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr und der Isolationspflicht für Corona-Infizierte. Werner verwies auf die derzeitigen Belastungen des Gesundheitssystems durch Long-Covid-Fälle und weitere Atemwegs- und Erkältungskrankheiten.

Zugleich signalisierte sie mögliche Lockerungen für März. Dann seien viele Menschen wieder verstärkt im Außenbereich unterwegs, womit sich die Ansteckungsgefahr wieder reduziere. „Mit jeder Verordnung, die wir verlängern, schauen wir uns an: Haben sich die Gegebenheiten verändert, gibt es die Möglichkeiten, Maßnahmen zurückzudrehen?“, erläuterte Werner. Das gelte auch für die Isolationspflicht.

Mehrere Bundesländer haben die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr bereits abgeschafft - so etwa Bayern und Sachsen-Anhalt.

Werner hatte daraufhin klargestellt, dass Thüringen zunächst an den Regelungen festhalten wolle. Dabei bezog sie sich auf Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesgesundheitsministeriums. Außerdem argumentierte die Linke-Politikerin, dass im Abwasser zunehmend die neue Omikron-Sublinie BQ.1.1 gefunden werde. „Wir wissen, es gibt eine hohe Dunkelziffer“, sagte sie nun. Viele Menschen ließen sich nicht mehr testen oder bleiben zu Hause, weil sie denken, eine Erkältung zu haben. „Die Zahlen zeigen uns nicht mehr das wahre Abbild.“

Der Sprecher der parlamentarischen Gruppe der FDP, Thomas Kemmerich, kritisierte die Verlängerung der Corona-Verordnung. „Der Verzicht auf Masken- und Absonderungspflicht wäre keine milde Gabe zu Weihnachten gewesen, sondern ein Gebot von Einsicht und Vernunft“, sagte er.

Nach Angaben des RKI lag die Corona-Inzidenz in Thüringen am Donnerstag bei 114,6 je 100.000 Einwohner. Vor einer Woche hatte die Inzidenz in Thüringen noch bei 130,9 gelegen. Der Freistaat ist mit dem aktuellen Wert das Bundesland mit dem niedrigsten Infektionsgeschehen.

Fachleute gehen allerdings seit einiger Zeit von einer Dunkelziffer bei den Infektionen aus, da in den RKI-Zahlen nur die mittels PCR-Test nachgewiesenen Fälle enthalten sind, nicht jedoch die Nachweise per Schnell- oder Selbsttests. Viele Ärzte verzichten aber inzwischen auf PCR-Tests.

Binnen sieben Tagen wurden in Thüringen 31 weitere Todesfälle von mit dem Coronavirus Infizierten gemeldet. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona seit Pandemiebeginn erhöhte sich laut RKI damit in Thüringen auf 8022.

© dpa-infocom, dpa:221222-99-991219/3

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