Arzneimittel:Apotheker: Noch viel Erklärungsbedarf bei E-Rezept

Auf einem Bildschirm in einer Apotheke sind Hinweise zu E-Rezepten angezeigt. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Die Umstellung auf elektronische Rezepte hat aus Sicht der Apotheker bislang besser funktioniert als gedacht. „Im Großen und Ganzen läuft diese Umstellung geräuscharmer, als viele befürchtet haben“, sagte der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbands, Stefan Fink. Hin und wieder gebe es noch technische Probleme mit der Software, aber er gehe davon aus, dass sich das einpendeln werde.

Es habe geholfen, dass viele Ärzte schon zum Ende des vergangenen Jahres auf das E-Rezept umgestellt hätten. Alle Apotheken im Freistaat seien schon vor dem 1. Januar an das System angeschlossen gewesen. „Die Apotheken wurden nicht kalt erwischt.“

Bei den Patienten sei aber noch viel Erklärungsbedarf da, sagte Fink weiter. So hätten Patienten jetzt in der Regel nichts mehr in der Hand und wüssten nicht genau, welches Medikament nun wirklich verschrieben ist. Bei den Apotheken führe das E-Rezept außerdem aktuell zu einer Doppelstruktur, denn Rezepte für Privatpatienten oder Hilfsmittel seien nach wie vor auf Papier. Viele Arbeitsabläufe hätten zudem umgestellt werden müssen. „Und an Stromausfall will keiner denken.“

Seit dem 1. Januar müssen Ärzte das E-Rezept verpflichtend ausstellen. Der Start war wegen technischer Probleme immer wieder verschoben worden. Eingelöst werden die Rezepte in fast allen Fällen über die Gesundheitskarte in der Apotheke, wie Fink sagte. QR-Codes oder das Einlösen per App seien in Thüringen kaum verbreitet.

© dpa-infocom, dpa:240110-99-553066/2

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