Berlin:„Unser Leben ist glücklich“: Demo gegen Trisomie-Bluttests

Berlin (dpa/bb) - Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das ungeborene Kind das Down-Syndrom hat? In Berlin haben etwa Hundert Menschen gegen Überlegungen demonstriert, bestimmte Bluttests für Risikoschwangere zur Kassenleistung zu machen. Die Teilnehmer, darunter auch Eltern mit Kindern, versammelten sich am Mittwoch unter dem Motto "Inklusion statt Selektion" vor dem Bundesgesundheitsministerium. "Unser Leben ist glücklich" stand zum Beispiel auf Schildern. Am Donnerstag will sich der Bundestag mit dem Thema befassen.

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Berlin (dpa/bb) - Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das ungeborene Kind das Down-Syndrom hat? In Berlin haben etwa Hundert Menschen gegen Überlegungen demonstriert, bestimmte Bluttests für Risikoschwangere zur Kassenleistung zu machen. Die Teilnehmer, darunter auch Eltern mit Kindern, versammelten sich am Mittwoch unter dem Motto „Inklusion statt Selektion“ vor dem Bundesgesundheitsministerium. „Unser Leben ist glücklich“ stand zum Beispiel auf Schildern. Am Donnerstag will sich der Bundestag mit dem Thema befassen.

Bei der Demo zum Brandenburger Tor lief auch Aktivistin Natalie Dedreux mit. Die 20-Jährige mit dem Down-Syndrom hat die Petition „Menschen mit Down-Syndrom sollen nicht aussortiert werden“ initiiert. Mehr als 14 000 Menschen haben bisher unterzeichnet. „Ihr sollt nicht mehr so viel Angst vor uns haben. Es ist doch cool auf der Welt zu sein mit Down-Syndrom“, heißt es darin.

Bisher müssen Schwangere die Kosten von rund 130 Euro selbst tragen, wenn sie mit einer Blutprobe die Wahrscheinlichkeit für das Down-Syndrom beim ungeborenen Kind bestimmen lassen wollen. Die Bluttests bieten eine höhere Treffsicherheit als andere Untersuchungen und das Kind wird dabei nicht gefährdet.

Befürworter der Kostenübernahme argumentieren, damit hänge die Nutzung nicht länger von den finanziellen Möglichkeiten der Frauen ab. Daneben gibt es Befürchtungen, dass mehr Abtreibungen und ein schwierigeres gesellschaftliches Klima für Menschen mit Down-Syndrom die Folge sein könnten. Nach Schätzungen entscheiden sich die meisten Schwangeren nach einem auffälligen Befund für einen Abbruch.

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