Berlin:Gehalt von Rauschmittel THC in Haschisch verdoppelt

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Ein Mann raucht bei einer Demonstrationen für die Cannabis-Legalisierung einen Joint. (Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild)

Der Gehalt der rauscherzeugenden Substanz THC in manchen Cannabisprodukten hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. So wurde in beschlagnahmtem Haschisch...

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Berlin (dpa/bb) - Der Gehalt der rauscherzeugenden Substanz THC in manchen Cannabisprodukten hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. So wurde in beschlagnahmtem Haschisch 2012 durchschnittlich 10,1 Prozent THC festgestellt, im laufenden Jahr lag der Gehalt bei 20,4 Prozent, wie die Senatsgesundheitsverwaltung auf eine AfD-Anfrage antwortete.

Bei Cannabisblüten, zu denen auch Marihuana gehört, gab es einen Anstieg von durchschnittlich 12,1 Prozent auf 13,2 Prozent - allerdings führen die Zahlen in die Irre. Enthalten sind in dem Wert auch sogenannte Cannabidiol Blüten (CBD), die kein THC enthalten. „Die durchschnittlichen Gehalte an THC dürften bei den rauscherzeugenden Blüten somit höher liegen.“ Der maximal gefundene Anteil betrug 31 Prozent.

In Berlin gibt es laut Senat acht Fachkliniken und zahlreiche weitere Behandlungsstellen für rauschgiftsüchtige Menschen und einen möglichen Drogenentzug. Insgesamt stünden 1000 Plätze zur Behandlung zur Verfügung. Außerdem gebe es bei der Landesstelle für Suchtfragen zahlreiche Selbsthilfegruppen für Marihuana- und Haschisch-Konsumenten.

Die Polizei beschlagnahmte in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Marihuana. In den Jahren ab 2011 waren es zunächst zwischen 200 und rund 400 Kilogramm im Jahr. Ab 2016 lagen die Mengen zwischen 300 und 700 Kilogramm, 2021 waren es mehr als 2300 Kilo. Einzelne große Funde können die Statistik dabei verzerren.

Kontinuierlich gestiegen ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Drogenkonsumenten, die wegen der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide“ in Krankenhäusern behandelt wurden. Für 2012 wurden 735 Fälle angegeben, 2017 waren es bereits 1001 Fälle und 2019 1226 Fälle. Bezogen auf 100.000 Einwohner stieg der Wert von knapp 22 auf 33,5.

Politisch will der Senat aus SPD, Grünen und Linken die von der Bundesregierung geplante gesetzliche Erlaubnis zum Verkauf von Cannabisprodukten wie Marihuana und Haschisch unterstützten und „in Berlin zügig umsetzen“.

© dpa-infocom, dpa:220827-99-531797/2

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