Glyphosat und Co.:Spritzgifte in Schwarzem Tee: Öko-Tester raten zu Bio

Lesezeit: 1 min

Wer seinen Schwarzen Tee sicher frei von Spritzgift-Spuren haben will, der sollte zu Bio-Produkten greifen. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Kein einziger konventioneller Schwarzer Tee ist im Test frei von Glyphosat. Teilweise gesellen sich dazu noch mehr Pestizide, die im EU-Anbau verboten sind. Giftig sind die Aufgüsse aber nicht.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Wer sich eine schöne, wärmende Tasse Tee aufgießt, ist überzeugt, sich etwa Gutes zu tun - und vor allem etwas Gesundes. Dass dem nicht immer so ist, hat die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 11/2023) herausgefunden. Sie berichtet von einem ganzen Cocktail an Pestiziden, der teilweise in Schwarzteeblättern steckt.

Darunter befinden sich nicht nur das umstrittene Herbizid Glyphosat, sondern auch Mittel wie Thiacloprid, Clothianidin, Propargit oder Dicofol. Die klingen nicht nur unappetitlich, sondern werden auch als bedenklich oder gar als möglicherweise krebserregend eingestuft. Insgesamt zwölf Spritzgifte hat das „Öko-Test“-Labor in 24 Schwarzen Tees nachgewiesen.

Hier im Anbau verboten, im Produkt erlaubt

„Die Hälfte davon ist bei uns im Anbau verboten. In anderen Ländern mit lascheren Vorschriften werden sie allerdings weiter gespritzt und landen so in unseren Tassen“, schreiben die Öko-Tester. Sie sorgen sich auch um diejenigen, die die Giftstoffe in Teeplantagen in Indien, Sri Lanka, Malawi und Co. sprühen müssen.

Weil die Pestizide nicht im Aufguss, sondern in den Teeblättern geprüft wurden, schränken die Tester ein, dass durch die Verdünnung mit Wasser nur Spuren im eigentlichen Tee zu finden seien. „Alle gemessenen Pestizidrückstände bewegen sich weit unterhalb der Mengen, die gesetzlich zugelassen sind“, heißt es von Öko-Test. „Sie sind nicht akut giftig.“

Bedeutet: Direkte Rückschlüsse auf eine Gesundheitsgefährdung lassen sich nicht ziehen. „Allerdings ist die Wechselwirkung verschiedener Pestizidspuren bislang wenig erforscht“, heißt es weiter. Fünf Tees kassierten in der Untersuchung die schlechteste Note „ungenügend“.

Und was bedeutet das für Liebhaber von Schwarzem Tee?

Wie gesagt, giftig war keiner der getesteten Tees im Aufguss. Bis auf eine Ausnahme seien in der Regel Bio-Tees eine gute Wahl. Denn bei deren Anbau sind chemisch-synthetische Spritzgifte verboten. Eine gute Orientierung beim Kauf sei auch eine Zertifizierung von Naturland oder die Kombi aus Bio und Fairtrade, so „Öko-Test“.

Es gibt zwei „sehr gute“ Testsieger, bei denen die Öko-Tester weder an den Inhaltsstoffen noch am Anbau etwas auszusetzen haben. Dabei handelt es sich um lose Bio-Tees: „Lebensbaum Assam Schwarztee Broken kräftig-malzig“ (4,79 Euro pro 100 g) und „Tee Gschwendner Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flush“ (13,80 Euro pro 100 g).

© dpa-infocom, dpa:231018-99-612425/4

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: