Telefon- und Internetvertrag:Alles inklusive? Kann heikel werden!

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Zum Festpreis rund um die Uhr telefonieren und im Netz surfen: Komplettangebote sind komfortabel, doch die Verträge haben ihre Tücken. Finanztest zeigt, welche.

Firmen wie Alice, Vodafone und 1&1 machen es möglich: Schon für 30 Euro monatlich gibt's hier günstige Kom­plett­pakete für Telefon und schnelles Internet. Mit 24-monatigen Verträgen versuchen sie ihre Kunden zu binden. Im Klein­ge­druckten lauert dann manche Überraschung. Fazit: Ein niedriger Grundpreis ist nicht alles.

Pauschalangebote decken oft nicht alles ab: Anrufe bei Sondernummern, aufs Handy oder ins Ausland kosten extra. (Foto: Foto: dpa)

Komplettangebote sind bequem

Pauschalangebote für Internet- und Telefon sind bequem: Alle Gespräche ins deutschen Festnetz sind mit einer monatlichen Grundgebühr abgegolten. Niemand muss beim Telefonieren mehr auf die Uhr schauen. "Ist das ein Orts- oder ein Ferngespräch?", sind Fragen von gestern.

Wer rund um die Uhr online sein möchte, lässt den Computer einfach an. Allerdings deckt die Pauschale nicht alles ab: Anrufe bei Sonderrufnummern wie 0 180, aufs Handy oder ins Ausland kosten extra. Wer zu einem anderen Anbieter wechselt, sollte diese Kosten im Augen behalten.

Nur Kunden der Telekom können durch die Vorwahl bestimmter Rufnummern die Gesprächskosten für Handyanrufe und Auslandstelefonate senken (Call-by-Call). Alle anderen Nutzer von Komplettangeboten müssen die Preise akzeptieren, die die Anbieter in ihren Prospekten und auf den Internetseiten angeben.

Zwei Jahre an Anbieter gebunden

Die Kehrseite der günstigen Komplettangebote: die langen Vertragslaufzeiten. Die Angebote laufen meist mindestens 24 Monate. Es gelten je nach Anbieter bis zu drei Monate Kündigungsfrist. Wer vergisst, rechtzeitig zu kündigen, ist weitere 12 Monate an seinen bisherigen Anbieter gebunden.

Ein vorzeitiger Ausstieg ist in der Regel nicht möglich. Auch der Umzug an einen anderen Wohnort berechtigt den Kunden nach derzeit überwiegender Rechtsauffassung nicht zur vorzeitigen Vertragsbeendigung und zum Wechsel des Anbieters. Ausnahme: Jemand zieht an einen Wohnort, an dem der Anbieter die bisherige Internetleitung nicht mehr zur Verfügung stellen kann.

Das ist etwa möglich bei einem Umzug von der Stadt aufs Land. Oder wenn der Kunde eines regionalen, bayrischen Anbieters etwa von München nach Berlin zieht. In diesen Fällen lassen Anbieter ihre Kunden aus dem Vertrag, allerdings meist nur gegen eine Einmalzahlung von bis zu 100 Euro.

Servicewüste Telekommunikation

Einen Telekommunikationsanbieter zu finden, der allen Kunden einen guten Service bietet, kommt der Quadratur des Kreises gleich. Insbesondere beim Wechsel des Anbieters kann viel schiefgehen.

Inzwischen können Kunden für Notfälle vorbeugen - indem Sie sich einen sogenannten UMTS-Stick zulegen. Diese Sticks verbinden den PC via Mobilfunk mit dem Internet. Das bedeutet: Gibt's Probleme mit dem Internet aus der Dose, lässt sich über den Stick surfen. Solche Surf-Sticks kosten zwischen 50 und 100 Euro.

Mitunter können Kunden sie bei der Bestellung von Komplettangeboten für wenig Geld oder kostenfrei dazu buchen. Bei einigen Anbietern ist die Nutzung für eine Schnupperphase von drei Monaten sogar kostenfrei. Das dürfte in der Regel reichen, um Anschluss­schwierigkeiten beim Anbieter­wechsel zu überbrücken. Wer dabei auf den Geschmack kommt, braucht fürs mobile Surfen passende Datentarife.

Die Finanztest-Tipps verraten Ihnen, worauf Sie beim Abschluss eines Komplettvertrages achten sollten.

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