Für die Beschäftigten in europäischen Großstadtbüros wird es enger. Sparzwänge und - oft damit verbunden - der Übergang zu modernen Arbeitsformen führen bei Unternehmen zu einem Umdenken, sagt der Immobiliendienstleister Catella Research voraus. Er untersuchte die Entwicklung von 14 europäischen Bürohochburgen in den vergangenen 15 Jahren und kam zu folgendem Schluss: "Aufgrund des aktuellen Mietpreisanstieges, dem Mangel an Neubauflächen sowie der zunehmenden Digitalisierungserfordernis werden Unternehmen die verfügbare Arbeitsfläche pro Beschäftigten in den europäischen Bürohochburgen weiter reduzieren."
Bisher lässt sich allerdings noch kein eindeutiger Trend in europäischen Großstädten feststellen. Seit dem Jahr 2000 stieg die Anzahl der Bürobeschäftigten im Durchschnitt um gut 19,3 Prozent auf 497 000. Der Bürobestand legte etwa in gleichem Maß zu. Dabei sank die Fläche pro Kopf um ein Prozent auf 19,5 Quadratmeter (Gemeinschaftsflächen eingerechnet). Hinter diesem Durchschnittswert verbirgt sich eine große Vielfalt: So rückten die Beschäftigten in Helsinki am engsten zusammen, die Fläche pro Kopf sank dort um mehr als zwölf Prozent. Es folgen London (minus acht Prozent) und Stockholm (minus 7,4). In anderen Städten dagegen bekamen die Mitarbeiter sogar mehr Raum. In Madrid etwa stieg die Fläche pro Kopf um über 21 Prozent, in Barcelona um gut drei und in Lyon um über sieben Prozent.
"Die oftmals zitierte Flächeneffizienz ist aber mehr als nur Verdichten", sagt Chefanalyst Thomas Beyerle. Die Entwicklung werde durch neue Konzepte und Verhaltensänderungen strukturprägend wirken. Konzepte, die wichtige Aspekte künftigen Arbeitens darstellten - zentrale Lage, gemischte, temporäre Nutzung der Bürolandschaft - gewännen an Attraktivität.