Pressestimmen:"Uff! Wir können aufatmen"

Die griechische Presse begrüßt das Ergebnis des EU-Gipfels erleichtert. Anderswo in Europa wird der Ausgang weitaus kritischer kommentiert.

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Die griechische Presse begrüßt das Ergebnis des EU-Gipfels überaus erleichtert. Andernorts wird der Ausgang weitaus kritischer kommentiert.Die Athener Zeitung Ta Nea jubelt über die EU-Entscheidung, Griechenland im Notfall finanziell beizuspringen: "Uff! Wir können aufatmen."Foto: AP

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Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou hatte für EU-Hilfen gekämpft, um die drohende Staatspleite abzuwenden. Die griechische Tageszeitung Ethnos gibt sich zufrieden mit dem Gipfel-Kompromiss: Der sei "ein weiches Kissen, falls wir fallen".Foto: Reuters

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Die britische Zeitung The Times nimmt "Madame Non", Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ins Visier: "Es war unumgänglich den griechischen Staatsbankrott abzuwenden. Es ist verständlich, dass der deutsche Steuerzahler nicht die verschwenderischen Griechen retten wollte, die Staatsschulden von 300 Milliarden Euro aufgetürmt haben. Doch so sehr die Deutschen Griechenland dafür auch bestrafen wollen, dass sie ihr Haus nicht in Ordnung gehalten haben - es wäre nicht in ihrem Interesse. Europäische Banken halten hohe griechische Schulden und der Bankrott des Landes würde eine neue Bankenkrise auslösen. Die daraus entstehende europaweite Depression würde dann den größten Exportmarkt für deutsche Produkte austrocknen. (...) Eine Sache ist klar: Wenn Deutschland in Europa die Führung übernimmt, dann muss die nächste britische Regierung ein ganz genaues Augenmerk auf Angela Merkel legen."Foto: AFP

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Die liberale dänische Tageszeitung Politiken (Kopenhagen) begrüßt die Einbindung des IWF in den Rettungsplan für Griechenland, der auf dem EU-Gipfel beschlossen wurde: "Es ist gut, dass die EU den Internationalen Währungsfonds (IWF) in die Hilfe an Griechenland einbezieht. Zum einen hat der IWF Erfahrung bei der Bewältigung von Schuldenkrisen wie zuletzt in den EU-Ländern Lettland, Ungarn und Rumänien. Zum anderen scheut der IWF hartes Vorgehen nicht. Genau das braucht Griechenland."Foto: AP

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Die französische Zeitung Libération kommentiert die Haltung Deutschlands, das, anders als etwa Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, europäische Finanzhilfen vehement abgelehnt hatte: "Deutschland erschüttert die grundsätzliche Solidarität, ohne die es keine Union auf dem Kontinent geben kann. Es hat die Dinge auf dem Höhepunkt der Krise hinausgezögert, es hat mit dem Gespenst eines Ausschlusses Griechenlands aus der Gemeinschaft gedroht. Jetzt demütigt das Deutschland von Angela Merkel absichtlich die Länder der Eurozone, indem es bei einem Scheitern Griechenlands fordert, den Wolf IWF in die gemeinsame Schafherde zu holen."Foto: Reuters

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Die Zeitung Ouest-France aus Rennes in der Bretagne kritisiert Deutschlands harten Kurs. Berlin habe die Schwächen der Europäischen Union vor Augen geführt, schreiben die Franzosen: "Alle sind sich in einer Sache einig: Athen zu retten, bedeutet den Euro zu retten. Doch wir sind Zeuge eines echten Tauziehens geworden, das im Wesentlichen von Deutschland auferlegt wurde, das mehr und mehr der Versuchung nachgibt, sich auf sich selbst zurückzuziehen. (...) Indem es den Rückgriff auf den IWF durchsetzen wollte, (...) wollte Berlin seine Partner zwingen, einen Teil des Managements der Krise zu delegieren. (...) Politisch gesehen hat Deutschland einen Punkt gemacht, aber es ist auch ein Eingeständnis der Schwäche für Europa."Foto: dpa

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Zwar geben sich alle Euroländer als Sieger, schreibt der Tages-Anzeiger aus Zürich, ganz so einfach sei es aber nicht: "Am Ende dürfen sich alle Euroländer als Sieger präsentieren. (...) Dabei haben die Euroländer den Griechen keinen Blankoscheck ausgestellt. Die Regierung in Athen hat bisher auch nicht um Geld angefragt, sondern nur um ein Sicherheitsnetz für den Notfall gebeten. (...) Auch "Europas Zahlmeister" wird also am Ende wieder zahlen. Merkel konnte immerhin durchsetzen, dass Griechenland dafür marktübliche Zinsen zahlen muss. Den Eindruck, dass der Schuldensünder von seinen Euro-Partnern mit günstigem Geld subventioniert wird, wollte die Bundeskanzlerin um jeden Preis vermeiden."Foto: dpa (sueddeutsche.de/dpa/jcb)

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