Gesundheitspolitiker von CDU und FDP haben sich empört über die angekündigten Hausarztproteste gezeigt. "Wir halten es für völlig inakzeptabel, dass Patientinnen und Patienten in dieser Weise instrumentalisiert werden", sagte Gesundheitsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU).
Der Deutsche Hausärzteverband will gegen geplante Honorargrenzen bei künftigen Hausarztverträgen auch mit Praxisschließungen protestieren. Ein Ärztefunktionär hatte sogar prophezeit, dass die künftigen Abstriche bei den Honoraren Menschenleben kosten würden.
"Hier geht es um ein Einzelverbandsinteresse", sagte Widmann-Mauz. "Niemandem wird etwas weggenommen, schon gar nicht dem Hausarzt. Es sollen künftige Honorarzuwächse begrenzt werden." Laufende Verträge seien gesichert.
"Als Gesprächspartner kaum zu akzeptieren"
Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Ulrike Flach, warf dem Verband vor, seine Ziele mittels Horrorszenarien auf dem Rücken der Patienten auszutragen. Aus Gründen der Fairness dürften die Hausärzte mit den strittigen speziellen Verträgen nicht besser bezahlt werden als die Hausärzte, die ihr Geld von den Kassenärztlichen Vereinigungen bekommen.
Ihr CDU-Kollege Jens Spahn spricht von "höchst unglaubwürdigem Gejammer", sagte aber auch, dass die Koalition prinzipiell zum Dialog bereit sei. "Aber wer sich so im Ton vergreift wie der Hausärzteverband heute, ist als Gesprächspartner kaum zu akzeptieren."