AIG: Börsengang:USA heuern Deutsche Bank an

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Prestigeauftrag aus den USA: Als einziges ausländisches Institut gehört die Deutsche Bank offenbar dem Konsortium an, das die Aktienplatzierung des verstaatlichten Versicherers AIG federführend abwickeln soll.

In den Diensten der USA: Die Deutsche Bank wird mithelfen, den teilverstaatlichten US-Versicherungsriesen AIG zurück in private Hände zu bringen. Das Frankfurter Institut gehört nach US-Medienberichten zu den vier Banken, die die milliardenschwere Aktienplatzierung federführend abwickeln sollen. Um eine Auswahl zu treffen, hatten sich Vertreter von AIG und der US-Regierung mit Spitzenmanagern von weltweit führenden Banken getroffen.

Die Deutsche Bank gehört zu den vier Instituten, die die milliardenschwere Aktienplatzierung des US-Versicherers AIG federführend abwickeln sollen. (Foto: dapd)

Der einst weltgrößte Versicherer AIG hatte sich auf dem US-Häusermarkt verspekuliert. Der amerikanische Steuerzahler musste mit 182 Milliarden Dollar einspringen - die teuerste Rettungsaktion in der Finanzkrise. Einen Teil des Geldes hat der Staat bereits zurückerhalten, den Rest soll der Verkauf des 92,1-Prozent-Anteils an AIG einbringen.

Nach Angaben des Wall Street Journal und der New York Times hat die US-Regierung zudem die Bank of America, JPMorgan Chase und Goldman Sachs beauftragt. Sie hätten sich unter insgesamt zehn Banken durchgesetzt. Die drei US-Institute gehörten von vorneherein zu den Favoriten für den Verkauf des staatlichen AIG-Anteils von gut 90 Prozent.

Aktienvolumen von mindestens 15 Milliarden Dollar

JPMorgan und die Bank of America hatten eine Schlüsselrolle bei der Vergabe von Krediten über 4,3 Milliarden Dollar an AIG inne. Goldman und AIG haben schon seit längerem eine enge Verbindung. Die Auswahl der Deutschen Bank ist überraschender. Es wird vermutet, dass AIG an einer größeren Zahl von ausländischen Investoren interessiert ist.

Nach Informationen aus mit der Situation vertrauten Kreisen ist der Verkauf eines großen AIG-Pakets durch den Staat im Mai wahrscheinlich. Experten erwarten, dass die Regierung mindestens Aktien im Volumen von 15 Milliarden Dollar verkaufen wird. Bei AIG dürfte es sich um ein Paket von drei Milliarden Dollar handeln. Den Banken winkt ein Prestigedeal, um den sich viele balgen. Finanzkreisen zufolge dürften daher die Gebühren dafür allerdings auch geringer ausfallen als bei anderen Transaktionen ähnlicher Größe.

Die Institute hätten in etwa eine Bezahlung in der Höhe zu erwarten wie die Institute, die GM-Aktien der Regierung an die Börse brachten. Die Aktienplatzierung könnte größer werden als die von General Motors. Die Deutsche Bank hatte auch bei der 23,1 Milliarden Dollar schweren Rückkehr des US-Autokonzerns aufs Börsenparkett geholfen.

© sueddeutsche.de/dpa/rtr/kst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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