Bohrmaschinen-Hersteller:Herrenknecht kritisiert Wirtschaftspolitik der Regierung

Der Unternehmer Martin Herrenknecht spricht bei einer Veranstaltung in der Jahrhunderthalle. Der Chef des Tunnelbohrmaschinen-Herstellers Herrenknecht hat die Bundesregierung für ihre Wirtschaftspolitik scharf kritisiert. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Fokus auf die Wirtschaft statt auf Doppelnamen und Gendern. Unternehmer Martin Herrenknecht schießt mit einer steilen These gegen die Bundesregierung. Macht aber auch konkrete Vorschläge.

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Schwanau (dpa/lsw) - Der Chef des Tunnelbohrmaschinen-Herstellers Herrenknecht, Martin Herrenknecht, hat die Bundesregierung für ihre Wirtschaftspolitik scharf kritisiert. „Die Politik sollte nicht über Doppelnamen oder über das Gendern diskutieren, sondern sich die Wirtschaftssituation einmal anschauen“, sagte der Chef des Familienkonzerns aus Schwanau (Ortenaukreis) der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag).

Allein der Fachkräftemangel hemme das Wachstum massiv. Offene Stellen zeitnah zu besetzen sei ein immer größeres Problem. „Uns fehlen die Ingenieure“, sagte Herrenknecht. „Gerade habe ich acht Argentinier und über 20 Spanier sowie einige Marokkaner eingestellt“, sagte Herrenknecht. Bei Berufen wie Schweißern sei es „noch schlimmer“. „Da haben wir mittlerweile mehr als 80 Kollegen aus Lettland und Litauen, weil wir hier keine finden.“

Aus Herrenknechts Sicht müsse die Bundesregierung „als Erstes unsere Infrastruktur auf Vordermann bringen“. Zudem müsse sie die Verteidigung stärken und „das Soziale im Bundeshaushalt auf ein Maß zurückführen, dass es im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit unserer Volkswirtschaft steht“. Die Mittel wären dann frei, um die Wirtschaft zu unterstützen. Das Verhältnis zwischen den Sozialausgaben und der erwirtschafteten Leistung sei völlig aus dem Ruder gelaufen. „Wir haben die Fähigkeit verloren, die Wirtschaft richtig einzuschätzen“, sagte Herrenknecht.

© dpa-infocom, dpa:240412-99-652927/3

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