Bildung:SPD für mehr Sozialarbeit in den Schulen

Teilnehmer einer Demonstration halten ein Plakat mit der Aufschrift „Schulsozialarbeit“ hoch. (Foto: Jens Büttner/ZB/dpa/Symbolbild)

An Schleswig-Holsteins Schulen gibt es 720 Vollzeitstellen für die Schulsozialarbeit. Doch es fehlt an Vorgaben, wie viel Arbeit geleistet werden solle, sagt der SPD-Bildungspolitiker Habersaat. Das habe einen Grund.

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Kiel (dpa/lno) - Der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat hat mehr Engagement der Landesregierung für Schulsozialarbeit in Schleswig-Holstein gefordert. „Aus Angst vor der Konnexität verzichtet das Land auf jegliche Empfehlung zur Frage, wie viel Schulsozialarbeit für welche Schulart oder welche Schülerzahlen anzustreben ist“, sagte Habersaat der Deutschen Presse-Agentur. Auch auf klare Leitlinien verzichte sie. Konnexität bedeutet, dass derjenige für die Kosten aufkommt, der die Vorgaben macht.

„Wenn die Einbindung von Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern regelhaft zum Instrumentenkasten von Schulen gehören soll, brauchen wir beides dringend“, sagte Habersaat. Notwendig sei ein stärkeres Engagement des Landes in diesem wichtigen Bereich. Dazu gehörten auch die im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellte Ausweitung der Schulassistenz im Land und Fortschritte bei den Arbeitsbedingungen der Schulbegleitungen.

Wie aus der Antwort des Bildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage von Habersaat hervorgeht, gab es 2021 insgesamt 720 Vollzeitstellen für Schulsozialarbeit im Land. Angaben zu den Stellen in den einzelnen Schularten konnte die Regierung nicht machen. Insgesamt gibt es im Norden 759 allgemeinbildende öffentliche Schulen und 35 öffentliche Berufsschulen. „Viele Schulträger beschäftigen darüber hinaus weitere Personen für die Schulsozialarbeit, auch über diese hat das Land jedoch keinen Überblick“, sagte Habersaat.

„Die Corona-Jahre haben gerade bei jungen Menschen ihre Spuren hinterlassen“, sagte Habersaat. Die Fehlzeiten seien beträchtlich. „Ein wachsendes Phänomen sind Gewaltereignisse unter Mädchen.“ In vielen Kommunen werde mehr Engagement des Landes bei der Ausstattung der Schulen mit Sozialpädagoginnen und Pädagogen gewünscht.

© dpa-infocom, dpa:230329-99-128386/3

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