Regierung:Brandenburg will Minderheitensprachen stärken

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD). (Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild)

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Potsdam/Forst (dpa/bb) - Brandenburg will den Schutz von Minderheitensprachen stärken. Dazu werden nach Worten von Kulturministerin Manja Schüle (SPD) 26 neue Verpflichtungen im Rahmen der Sprachencharta übernommen. Unter anderem gehöre dazu, dass sorbische/wendische Interessen im Rundfunkrat des RBB berücksichtigt werden, erklärte sie am Dienstag nach einer Kabinettszustimmung für ihren Bericht zum erweiterten Schutz von Regional- oder Minderheitensprachen. Als weiteres Beispiel nannte Schüle die Übernahme von neuen Verpflichtungen für die niederdeutsche Sprache wie etwa die Zulässigkeit plattdeutscher Ortsnamenzeigen.

Der Bericht der Kulturministerin wird dem Landtag zugeleitet. Dieser hatte die Landesregierung aufgefordert zu prüfen, ob seit der Ratifizierung der Europäischen Sprachencharta weitere Charta-Bestimmungen im Land Brandenburg erfüllt werden. Die „Kabinett-vor-Ort-Sitzung“ fand in Forst (Spree-Neiße) statt.

In Brandenburg würden allein drei von bundesweit sieben Minderheiten- und Regionalsprachen gesprochen: Niedersorbisch, Niederdeutsch und Romanes, erläuterte Schüle. „Wir haben uns im Rahmen der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen dazu bekannt, diese Sprachen zu schützen und zu fördern“. Brandenburg mache zudem gegenüber dem Europarat deutlich, wie minderheitenfreundlich das Landesrecht bereits sei.

Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen wurde am 5. November 1992 vom Europarat unterzeichnet. In Deutschland trat die Charta 1999 in Kraft. Zu den Charta-Sprachen in Deutschland zählen neben der Regionalsprache Niederdeutsch auch die Minderheitensprachen Romanes, Nieder- und Obersorbisch, Dänisch sowie Nord- und Saterfriesisch.

© dpa-infocom, dpa:230328-99-120638/2

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