Wikileaks auf Standortsuche:Assange: Letzte Ausfahrt Schweiz

Wikileaks bemüht sich verzweifelt um einen sicheren Hafen für seine Daten. Neben der Schweiz steht auch ein Land zur Debatte, das vom freien Internet wenig hält.

Der Gründer Enthüllungswebseite Wikileaks, Julian Assange, erwägt politisches Asyl in der Schweiz zu beantragen.

Wikileaks-Gründer Assange in der Schweiz: Hoffnung auf politisches Asyl. (Foto: AFP)

Auch überlege er, den Sitz seiner Website in die neutrale Schweiz zu verlegen, um diese von dort aus in Sicherheit betreiben zu können, sagte Assange am Donnerstag in einem Interview des Schweizer Fernsehsenders TSR.

Schweden hatte dem in Australien geborenen Assange im vergangenen Monat eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis versagt. Dort wollte er sich niederlassen, um von den sehr strikten Gesetzen zum Schutz von Journalisten zu profitieren.

Neben der Schweiz kommen für Wikileaks nach der Aussage des Gründers noch zwei weitere Länder in Frage: Eines davon ist Island, das Gesetze in die Wege geleitet, um investigative Medien und deren Datenbestände besonders zu schützen. Das andere ist Kuba - allerdings wäre hier laut Assange die Voraussetzung, dass Wikileaks nicht über das Land berichte.

Im Interview erklärte Assange zudem, Wikileaks sei noch im Besitz von 15.000 Dokumenten zum Afghanistan-Krieg und würde auch "Informationen über Russland" prüfen.

Wikileaks hatte vor allem wegen der Veröffentlichung geheimer US-Unterlagen zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan scharfe Kritik der Vereinigten Staaten auf sich gezogen. Intern hat die Organisation mit Problemen zu kämpfen: Im Spätsommer verließen mehrere Mitarbeiter Wikileaks und gaben als Grund hierfür Assanges autoritären Führungsstil an.

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