Verkaufsstart der Xbox One in China:Microsoft wittert Milliardengeschäft

Japan ist traditionell ein Milliardenmarkt, aber in China herrschte bislang ein Verkaufsverbot. Jetzt aber dürfen Spielkonsolen wie die Xbox oder die Playstation auch dort verkauft werden. Microsoft wittert als erster das große Geschäft - und unterwirft sich dafür der Zensur durch chinesische Behörden.

Microsoft wird seine neue Spielekonsole Xbox One in China auf den Markt bringen. Bislang war dieser für Spielkonsolen weitgehend unerschlossen, der Konzern hofft aber auf Milliardengewinne. Der Start sei für September geplant, schrieb Xbox-Manager Yusuf Mehdi in einem Blogeintrag.

In China waren Spielekonsolen seit dem Jahr 2000 verboten, zuletzt wurde die Blockade auf Zeit und mit Vorbehalten aufgehoben. Die Spiele, die dafür erscheinen, müssen aber weiterhin von chinesischen Behörden freigegeben - und womöglich auch zensiert - werden.

Das nimmt Microsoft aber wohl in Kauf, immerhin lockt in China ein Milliardengeschäft. Xbox-Manager Mehdi sprach von nahezu 500 Millionen Spielern in China. Im vergangenen Jahr habe der Spielemarkt in China mehr als 13 Milliarden Dollar Umsatz gemacht, bislang auf Grund des Verkaufsverbots aber hauptsächlich mit PC-Spielen.

In den vergangenen Jahren waren zwar immer wieder Konsolen und Spiele über Umwege nach China gelangt. Die Freihandelszone Shanghai galt dafür als von den chinesischen Behörden inoffiziell geduldetes Schlupfloch für Importe. Aber erst jetzt können die großen Anbieter Sony, Microsoft und Nintendo den Markt offiziell ins Visier nehmen. Der US-Konzern will die Xbox One über ein Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen Medienfirma BesTV vertreiben.

Für die Spielkonsole des US-Konzern könnte der Verkaufsstart in China einen nötigen Schub bringen. Microsoft verkaufte bisher von der zum Weihnachtsgeschäft gestarteten Xbox One etwa fünf Millionen Geräte gegenüber etwa sieben Millionen Playstation-4-Konsolen. Auch Sony erwägt zwar, die Playstation 4 in China auf den Markt zu bringen, konkrete Pläne sind aber bislang noch nicht bekannt.

© Süddeutsche.de/dpa/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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