Multimedia-Handys:Porno-Anbieter will auf Google-Handys

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Eigentlich blockt Google Sex-Applikationen für sein Handy-Betriebssystem. Eine US-Firma will Android-Nutzern nun trotzdem Pornos anbieten.

Applikationen für Multimedia-Handys sind bislang eine recht jugendfreie Angelegenheit: Apple lässt keine Porno-Programme für sein iPhone zu, auch Google verbietet auf seiner Applikations-Verkaufsplattform "Android Market" Sex-Material für sein Handy-Betriebssystem Android.

Vorstellungsvideo von MiKandi: Bislang befindet sich die Plattform in der Testphase (Foto: Screenshot: YouTube.com)

Doch weil Google Apple Marktanteile abnehmen möchte, ist die Struktur für das Herunterladen von Applikationen für Android offener: Mit einem einzigen Klick können Nutzer auch Programme von Anbietern herunterladen, die nicht auf dem "Android Market" zu finden sind. Bei iPhones können prinzipiell nur Anwendungen aus dem iTunes-Store von Apple installiert werden, es sei denn, sie wurden durch einen so genannten "Jailbreak" gehackt.

Die dezentrale Philosophie von Google macht sich nun die US-Seite MiKandi.com zunutze, indem sie einen eigene Plattform für mobile Sexprogramme geschaffen hat. Entwickler, deren Porno-Applikationen für das Android-Betriebssystem abgelehnt wurden, können diese hier anbieten, Nutzer die Inhalte dort herunterladen.

Sex beherrscht das Netz

Wie die Android-Fanseite "Phandroid" berichtet, funktioniert die Plattform allerdings noch nicht. Zudem ist beim dezentralen Herunterladen von Applikationen das Risiko groß, Schadprogramme auf seinem Handy zu installieren.

Dennoch dürfte es nicht lange dauern, bis die Sexindustrie auch im mobilen Internet eine bedeutende Rolle spielt: Pornographie macht den größten Teil am Umsatz aus, der über das Internet generiert wird. Einer Statistik zufolge konsumieren 42,7 Prozent aller Internetnutzer pornographische Inhalte, der Porno-Anteil an den gesamten Downloads liegt bei 35 Prozent.

Dass auch bei mobilen Endgeräten die Nachfrage nach solchen Inhalten groß ist, zeigt eine Begebenheit vom Juni 2009: Damals war die Applikation "Hottest Girls", die Oben-ohne-Bilder von Frauen zeigt, kurzzeitig im iTunes-Store erhältlich. Bevor Apple die Anwendung entfernte, brachen nach Angaben der Entwickler die Server zusammen, von denen "Hottest Girls" heruntergeladen werden konnte.

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