Keine Anmeldung bei anderen Diensten nötig
Nach der Video-Offensive bindet Facebook jetzt verstärkt Audio ein: Facebook will Musik-Clips in den Newsfeed integrieren. Mit dem neuen Feature "Music Stories" stellt das Unternehmen ein neues Format für die Einbindung von Audio vor. Dabei integriert das soziale Netzwerk 30-sekündige Vorschau-Clips von Spotify, Apple Music und iTunes in seinen Newsfeed.
Für das Abspielen der Beiträge müssen die User sich nicht bei den Musik-Diensten anmelden. Die Songs können in der Streaming-Bibliothek gespeichert und über iTunes gekauft werden. Vorerst sind die "Music Stories" jedoch nur in Facebooks iOS-App abrufbar.
Eine neue Funktion macht aus Facebook eine Video-Plattform. Das ist ein Angriff auf Youtube - und der Versuch, das ganze Web für sich zu vereinnahmen.
Funktionieren soll das neue Feature folgendermaßen:
Gefällt dem Nutzer ein bestimmter Song auf Apple Music oder Spotify, kann er den Link kopieren und in seine Facebook-Timeline einfügen. Dadurch entsteht automatisch eine Vorschau-Ansicht, gekennzeichnet durch eine sich drehende Schallplatte und einem Pause-/Play-Button. Den können Freunde anklicken, um einen Teil des Liedes zu hören.
Nutzer sollen Facebook nicht mehr verlassen müssen
Bislang beschränkte sich Facebook bei Musik auf eine enge Kooperation mit Spotify. Die Spotify-Links führten allerdings immer zur externen App des Streaming-Dienstes. Jetzt will das Unternehmen, dass Nutzer das Portal nicht mehr verlassen müssen, um neue Lieder zu finden. Eine ähnliche Strategie fährt Facebook schon mit seinen sogenannten Instant Articles, die Inhalte von Medienhäusern extraschnell in der App laden. Sie sind Teil eines generellen Trends, Apps zu abgeschlossenen Systemen auszubauen - und Nutzer so enger an die Plattform zu binden.
Für das Abspielen der Lieder hat Facebook einen eigenen Player entwickelt, der im Gegensatz zum Video-Player nicht automatisch startet. In Kürze will Facebook weitere Musikanbieter für "Music Stories" gewinnen. Für die Partner ist die neue Funktion eine Chance, mehr Verkäufe und Abonnenten zu generieren. Sollte sich das Gros der Streaming-Dienste mit Facebook verbinden, könnte das soziale Netzwerk für Künstler und Händler zu einer wichtigen Anlaufstelle werden.