Smart Home:Lichtschalter war gestern

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In Zukunft sollen Lampen nicht mehr per Lichtschalter ein- und ausgeschaltet werden, wenn es nach Smart-Home-Unternehmen geht (Symbolbild). (Foto: Florian Peljak)

Er wird durch neue Lichtsysteme wie das von Xiaomi ersetzt, mit allen nur denkbaren Einstellungsmöglichkeiten. Birnenförmige Intelligenz - braucht man das?

Von Thorsten Riedl

Wer's hell haben will im Zimmer, drückt einen Schalter, so ist das schon ziemlich lange. Mit cleveren Programmen im Netz und der passenden Hardware dazu aber gibt es heute auch viele andere Möglichkeiten, das Licht nicht bloß an- oder auszuknipsen. Es kann - dank LED-Technik - auch farblich angepasst oder per Timer gesteuert werden. Neben europäischen Herstellern setzen auch solche aus China auf den Trend, etwa Xiaomi mit der Lampenserie Yeelight. Deren Technik überzeugt, die dazugehörige App allerdings weniger.

Das bekannteste vernetzte Lichtsystem kommt von Philips und heißt Hue. Da gibt es Lampen, Leuchten, Leuchtstreifen und Sensoren - der chinesische Hightech-Konzern Xiaomi bietet Ähnliches an, aber zu einem Bruchteil des Preises. Eine smarte LED-Birne in weiß gibt es für etwas mehr als zehn Euro, eine bunte für rund 15 Euro. Beim Philips-System kostet alleine die Bridge, um Lampen anzusteuern, knapp 50 Euro. Die Yeelight-Lampen dagegen werden ohne Bridge direkt über das Wlan-Funknetz geschaltet, verbrauchen in der farbigen Version neun Watt - und funktionieren mit einer App.

Die Möglichkeiten zur Anpassung sind endlos

Die ist der Schwachpunkt des Systems. Denn Xiaomi hat vor allem den Heimatmarkt im Visier. So kommt es, dass die App nur ins Englische übersetzt wurde, und das mit wenig Liebe. Mit Android-Geräten funktioniert die Steuerung übrigens eine Spur leichter als mit denen von Apple.

Mit ein wenig Geduld klappt aber doch alles: Die Lampen lassen sich dann direkt per App oder über einen Timer in einer von 16 Millionen Farben schalten. Oder im Takt zur Musik. Oder im Farbton eines Bildes. Noch mehr Möglichkeiten gibt es mit dem ebenfalls recht preisgünstigen Smart-Home-System von Xiaomi. Dann geht mit den entsprechenden Sensoren etwa die Lampe an, wenn jemand eine Tür öffnet oder einen Raum betritt.

Die Möglichkeiten vervielfachen sich, wenn das Yeelight mit dem Internetdienst IFTTT verbunden wird. Dann lässt sich das Licht passend zu Sonnenaufgang oder -untergang schalten - oder die Farbe wechseln, wenn es draußen kalt ist oder eine Aktie steigt - oder, oder, oder. Sicher, mit Philips Hue funktioniert das alles (und noch mehr) auch - aber der Preis macht das Yeelight-System konkurrenzlos.

© SZ vom 18.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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