Ehrenamt:Immer mehr Eltern helfen Schulkindern über die Straße

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Schülerlotsen einer Grundschule sorgen an einer Kreuzung dafür, dass Schulkinder sicher die Straße überqueren können. (Foto: Joerg Carstensen/dpa/Archivbild)

Schülerlotsen helfen jüngeren Schulkindern über die Straße - und das seit Jahrzehnten. In Niedersachsen ist die Zahl seit Jahren konstant. Aber inzwischen sind es nicht nur Schüler, die sich in diesem Ehrenamt engagieren.

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Hannover (dpa/lni) - Sie sorgen für Sicherheit im Straßenverkehr vor den Schulen und dafür, dass insbesondere jüngere Schülerinnen und Schüler ohne Gefährdung von Autos und Bussen über die Straße zur Schule kommen. Seit 70 Jahren gibt es in Deutschland Schülerlotsen. In Niedersachsen liegt die Zahl dieser Verkehrshelfer - so der offizielle Name - seit Jahren konstant bei rund 4000, sagte Tim Hey, stellvertretender Geschäftsführer der Landesverkehrswacht Niedersachsen in Hannover. Eine Veränderung allerdings gibt es: In den vergangenen zehn Jahren habe der Anteil von Erwachsenen an diesem Lotsendienst deutlich zugenommen.

„Inzwischen liegt der Anteil der Erwachsenen an diesem Dienst bei etwa zwei Dritteln, vor zehn Jahren war das Verhältnis von Erwachsenen und Jugendlichen noch in etwa ausgeglichen“, erklärte Hey. Präzise Zahlen gebe es allerdings nicht.

Als Lotsinnen und Lotsen melden sich seiner Beobachtung nach gerne Eltern oder Großeltern, solange die Kinder oder Enkelkinder zur Schule gehen. Vom 13. Lebensjahr an können sich Schülerinnen und Schüler zum Lotsendienst melden. „In der Regel sind die Schülerlotsen die älteren Schüler aus der Oberschule“, sagte Hey. Wenn sie die Schule verlassen, beenden sie in der Regel auch den Lotsendienst.

Bevor Schülerinnen und Schüler als Lotsen arbeiten können, müssen sie eine mehrstündige Pflichtschulung absolvieren. Darin lernen sie Verkehrskunde. Die „Königsdisziplin“ sei, die Geschwindigkeit von herannahenden Fahrzeugen richtig einzuschätzen und den Brems- und Anhalteweg berechnen zu können. „Die haben das alles sehr gut drauf - das sehen wir jedes Jahr bei unserem Landeswettbewerb“, sagte Hey. Dieser werde in der Regel jedes Jahr vor den Sommerferien abgehalten. Nach der Zwangs-Coronapause in den beiden vergangenen Jahren solle es in diesem Jahr auch wieder einen solchen Landeswettbewerb geben.

Nicht jede Schule habe Schülerlotsen, berichtete Hey. Es hänge immer von der Verkehrssituation ab. Wenn durch bauliche Maßnahmen die Gefahren beseitigt wurden, brauche es auch keine Lotsen. Es gebe daher auch keinen Unterschied zwischen Stadt und Land.

© dpa-infocom, dpa:230108-99-141843/2

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