Paris, im Frühjahr 2012: In einem Appartement in einem Viertel der französischen Hauptstadt, das wir uns als eine sogenannte bessere Gegend vorstellen wollen, liest ein junger israelisch-amerikanischer Doktorand der Literaturwissenschaften seiner Doktormutter, die als reife Frau zu bezeichnen die Grenzen des Anstands nicht verletzen sollte, Gedichte vor. Sie könne ihn nicht hören, sagt die Professorin, der junge Mann möge sich doch zu ihr auf die Bettkante setzen. Eingeschüchtert von ihrem universitären Rang und ihrer akademischen Würde leistet er Folge.
"MeToo"-Vorwürfe gegen Feministin:Wie viel Nähe braucht das akademische Leben?
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Die linke Intellektuelle Avital Ronell soll einen Doktoranden missbraucht haben. Es geht in dem Fall nicht nur um sexuelles Fehlverhalten, sondern um Macht an den Universitäten.
Von Klaus Birnstiel
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