Erfurt:Kein freies WLAN an Thüringer Hochschulen

Lesezeit: 1 min

Eine junge Frau hält ein Smartphone in der Hand. (Foto: Fabian Sommer/dpa/Illustration)

An den Thüringer Hochschulen gibt es nach Angaben des Wissenschaftsministeriums bislang keine für jedermann offenen WLAN-Zugänge. "Die Bereitstellung eines...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Erfurt (dpa/th) - An den Thüringer Hochschulen gibt es nach Angaben des Wissenschaftsministeriums bislang keine für jedermann offenen WLAN-Zugänge. „Die Bereitstellung eines öffentlichen WLANs gehört nicht zu den Aufgaben einer Hochschule“, sagte Ministeriumssprecher Stephan Krauß der Deutschen Presse-Agentur. Die Universitäten und Fachhochschulen stellten einen kabellosen Internetzugang für alle Mitarbeiter und Studierenden sowie für Gastwissenschaftler und sonstige Gäste zur Verfügung.

Sie alle müssten sich vor der Nutzung der Zugänge aber anmelden, sagte Krauß. Wer sich nur gelegentlich als Gast an den Hochschulen aufhalte und deswegen über keine solche Anmeldung verfüge, könne diese WLAN-Hotspots nicht nutzen. Auch bei anderen staatlichen oder staatlich geförderten Bildungs- und Forschungseinrichtungen im Freistaat gebe es keine offenen Netzzugänge.

Die Thüringer Hochschulen erhalten nach Ministeriumsangaben ihre Anbindung ans Internet über das sogenannte Deutsche Forschungsnetz, das auch als Wissenschaftsnetz bekannt ist. Das Land finanziere den Zugang der Hochschulen zu diesem Netzwerk mit 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Die Statuten des Wissenschaftsnetzes erlaubten auch gar keine für die Allgemeinheit geöffneten Zugänge, hieß es.

Wenn an den Hochschulen also freies WLAN aufgebaut werden solle, müsse das außerhalb des Wissenschaftsnetzes geschehen - also beispielsweise über kommerzielle Internetprovider. „Die Bereitschaft und Initiative für solche Projekte muss immer von den jeweiligen Kommunen und Hochschulen ausgehen“, sagte Krauß.

Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums gibt es derzeit nur in Jena und in Schmalkalden Überlegungen für öffentlich zugängliche WLAN-Hotspots an den dortigen Hochschulen. Kommunen könnten dafür zum Beispiel über das europäische Programm „WiFi4EU“ auch Fördergelder erhalten, sagte der Ministeriumssprecher.

Die CDU-Landtagsfraktion hatte Rot-Rot-Grün erst vor kurzem eine zögerliche Digitalisierung im Bildungswesen vorgeworfen. Als Beispiel führte der CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner die Schulen an: „Kaum ein Bundesland ist schlechter, wenn es um die Ausstattung der Schulen mit leistungsfähigem WLAN und der täglichen Nutzung von digitalen Medien im Unterricht geht.“

© dpa-infocom, dpa:220828-99-540471/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: