Bildungsministerin:Oldenburg: Nordosten mit Mathe-Pflicht in der Minderheit

Simone Oldenburg spricht im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Jens Büttner/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin (dpa/mv) - Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) will das Abitur in Mecklenburg-Vorpommern stärker an die anderen Bundesländer angleichen. „In elf Ländern ist eine verpflichtende Prüfung im Grundkurs Mathematik nicht vorgesehen“, sagte sie hierzu am Montag in Schwerin. Aufgrund dieses Unterschieds seien die Prüfungsergebnisse hier in Deutschland nicht vergleichbar.

Oldenburg bezog sich auf eine Vereinbarung der Kultusministerkonferenz und erklärte: „Mathematik gehört zu den Fächern, die in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe als Grundkurs oder als Leistungskurs zu belegen sind. In Mecklenburg-Vorpommern ist darüber hinaus eine Abiturprüfung im Fach Mathematik verbindlich“.

Ob die verpflichtende Matheprüfung im Nordosten zukünftig entfällt, darüber soll eine Lenkungsgruppe entscheiden. Dieses aus Praktikerinnen und Praktikern bestehende Gremium berate seit mehr als einem Jahr über die Weiterentwicklung des Abiturs. Ziel ist demnach, die Vergleichbarkeit zu stärken und eine Benachteiligung der Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern zu vermeiden.

Die CDU-Fraktion vermisst Klarheit: Die Bildungsministerin „möchte lieber ein Abitur ohne Matheprüfung und wahrscheinlich eine Schule, an der Leistung nicht das ausschlagende Kriterium für Erfolg ist“, sagte der bildungspolitische Sprecher Torsten Renz. Er vermutete jedoch, dass der Koalitionspartner SPD hier anderer Meinung sei, weswegen Oldenburg jetzt zurückrudere.

Am Wochenende hatte die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, Oldenburg plane eine Abschaffung der Prüfungspflicht im Fach Mathematik.

© dpa-infocom, dpa:230612-99-30053/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: