Bildung:MV setzt erstmals Niederdeutsch-Botschafterin ein

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Ein Lehrbuch für die Plattdeutsche Grammatik in der Bibliothek der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Eine Botschafterin, ein Förderprogramm und mehr Werbung - damit will Mecklenburg-Vorpommern die Niederdeutsch-Angebote in Kitas und Schulen stärken.

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Schwerin (dpa/mv) - Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat erstmals eine Botschafterin für die niederdeutsche Sprache. Die Aufgabe übernimmt Jette Bolz vom Goethe-Gymnasium in Demmin, wie das Bildungsministerium am Dienstag in Schwerin mitteilte. Unter anderem mit der Botschafterin will das Land die Niederdeutsch-Angebote in Kitas und Schulen stärken.

„Die niederdeutsche Sprache lebt, wenn sie gesprochen wird. Jette Bolz verkörpert das auf ganz besondere Weise. Sie selbst ist begeisterte Plattsnackerin und zeigt damit, dass auch junge Menschen Freude an der Niederdeutschen Sprache haben können“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) laut Mitteilung.

Die Landesregierung und der Beirat für Niederdeutsch und Heimatpflege haben sich bei einer außerordentlichen Sitzung aber noch auf weitere Aktivitäten und Projekte verständigt. So wollen das Land und der Heimatverband MV Vereine und Museen mit Niederdeutschbezug sowie Plattsnackerinnen und Plattsnacker gewinnen, die die Zusammenarbeit mit den Schulen verstärken. „Plattdeutsch in den Alltag und damit stärker ins Bewusstsein bringen, ist eine unserer Aufgaben“, sagte der Vorsitzende des Heimatverbands MV, Martin Buchsteiner.

Vorgesehen ist auch ein Förderprogramm, mit dem ab dem kommenden Schuljahr Kitas mit Niederdeutsch-Angeboten zertifiziert werden können. Grundlage dafür soll ein Katalog sein, den die Landesregierung und der Beirat für Heimatpflege und Niederdeutsch erarbeiten. Die sogenannten Profil-Kitas erhalten eine finanzielle Unterstützung, wie es hieß.

Zudem sollen die Plattdeutschen Wochen des Heimatverbands stärker beworben werden. In diesem Jahr finden die Plattdeutschen Wochen zum vierten Mal statt.

Laut Bildungsministerium haben im vergangenen Schuljahr 1791 Schülerinnen und Schüler an 51 Schulen Niederdeutsch gelernt. Davon befanden sich 348 Schülerinnen und Schüler an sogenannten Profil-Gymnasien mit dem Schwerpunkt Niederdeutsch, an denen das Fach bis zu den Abiturprüfungen angeboten wird.

© dpa-infocom, dpa:240130-99-807986/3

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