Erziehung:Freiberg will Rechte von Jugendlichen in Heimen stärken

Steffen Freiberg (SPD), Bildungsminister von Brandenburg, spricht in einer Pressekonferenz. (Foto: Michael Bahlo/dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Jugendminister Steffen Freiberg (SPD) will die Rechte von Kindern und Jugendlichen in stationären Einrichtungen wie Wohngruppen und Heimen stärken. „Sie haben in der Regel keine große Lobby und gleichzeitig aufgrund ihrer persönlichen Lebensumstände oft Schwierigkeiten und Hemmungen, Leistungen einzufordern oder zu beantragen und sich Gehör zu verschaffen“, sagte Freiberg am Freitag nach einer Tagung mit Experten und betroffenen Jugendlichen aus ganz Deutschland. Brandenburg hat in diesem Jahr den Vorsitz in der Jugend- und Familienministerkonferenz.

Für die Jugendlichen gibt es bislang nur in sieben Bundesländern Interessenvertretungen, darunter auch Brandenburg. Diese Mitwirkung müsse in allen Bundesländern und auch in einem Bundesverband gefördert werden, sagte Freiberg.

So hat der 2018 gegründete Kinder- und Jugendhilfe Landesrat als Interessenvertretung in Brandenburg gemeinsam mit dem Ministerium Empfehlungen für ein einheitliches Taschengeld entwickelt. Denn bislang zahlen die Landkreise unterschiedliche Sätze aus. „Das führt zu großen Ungerechtigkeiten, denn in den Wohngruppen sind Kinder aus verschiedenen Regionen aus ganz Deutschland untergebracht“, sagte die 14-jährige Angelina. Die 20-jährige Vanessa aus Rheinland-Pfalz berichtete, dass ihr Landkreis etwa kein Geld für Friseurbesuche oder Umzüge zahle.

Freiberg bereitet gerade eine neues Brandenburger Kinder- und Jugendgesetz vor, das im Februar im Landtag beraten werden soll. Darin will der Minister die Beteiligungsrechte festschreiben. Nach Angaben des Ministeriums lebten Ende 2022 gut 420.000 Minderjährige in Brandenburg. Davon erhielten fast 45.300, also gut zehn Prozent, beziehungsweise ihre Familien Hilfen zur Erziehung. Davon waren 2124 junge Menschen in familiärer Vollzeitpflege, knapp 4000 lebten in stationären Einrichtungen.

© dpa-infocom, dpa:231117-99-985550/2

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