Bildung:Nur Platz zwölf für Sachsen-Anhalt im Bildungsvergleich

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Magdeburg (dpa/sa) - Gute Betreuung für Schüler und hohe Ausgaben für Forschung an den Hochschulen, aber kaum Ausländer mit Abitur: Sachsen-Anhalt hat beim Bildungsmonitor 2019 nur Rang 12 von 16 erreicht und sich dabei im Vergleich zum Vorjahr nicht verbessert. Die am Donnerstag in Berlin vorgestellte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bewertet in zwölf Gebieten und anhand von rund 90 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer.

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Magdeburg (dpa/sa) - Gute Betreuung für Schüler und hohe Ausgaben für Forschung an den Hochschulen, aber kaum Ausländer mit Abitur: Sachsen-Anhalt hat beim Bildungsmonitor 2019 nur Rang 12 von 16 erreicht und sich dabei im Vergleich zum Vorjahr nicht verbessert. Die am Donnerstag in Berlin vorgestellte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bewertet in zwölf Gebieten und anhand von rund 90 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer.

Ausländische Schüler machten vor rund zwei Jahren in Sachsen-Anhalt so selten Abitur wie nirgends sonst in Deutschland. Im Jahr 2017 sei es nur 1,8 Prozent gewesen, der Bundesschnitt habe bei 9,2 Prozent gelegen. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) verwies darauf, dass die Zahlen aus dem Jahr 2017 stammen. „Schon im Folgejahr erwarben 8 Prozent von ihnen die Hochschulreife“, sagte er.

Positiv hebt die Studie für Sachsen-Anhalt die Qualität der Schulen hervor. So könnten die Schüler vergleichsweise gut lesen und hätten in den jüngsten Schulleistungstests in Mathematik und Naturwissenschaften gut abgeschnitten. Gelobt wird auch die hohe Ganztagsquote im Land: So besuchten 63,9 Prozent der Grundschüler eine Ganztagsschule, während es bundesweit 41,6 Prozent waren.

Auch für die Forschungsausgaben der Hochschulen heben die Studienautoren den Daumen: Mit 131 500 Euro je Forscher hätten die für Forschung und Entwicklung eingesetzten Mittel den bundesweiten Höchstwert erreicht. Zugleich bescheinigen sie den Hochschulen aber Schwächen bei der Einwerbung von Drittmitteln. So seien 106 000 Euro je Professur gegenüber 144 000 Euro bundesweit unterdurchschnittlich.

Minuspunkte gibt es wegen der unausgewogenen - sprich, zu alten - Altersstruktur der Lehrer, die eine gute Personalpolitik der Schulen erschwere. Probleme sehen die Experten auch beim Bildungserfolg ausländischer Schüler. Neben der Abiturquote hätten in Sachsen-Anhalt 40 Prozent der ausländischen Schulabsolventen keinen Abschluss geschafft, bundesweit seien es 18,1 Prozent gewesen. „Sorgen macht uns nach wie vor die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss“, sagte Bildungsminister Tullner. Es sei das Angebot des Berufsvorbereitungsjahrs mit dem Schwerpunkt Sprache geschaffen worden, um dem entgegenzuwirken.

Nachholbedarf besteht nach Ansicht der Autoren auch bei der Digitalisierung. Der Digitalpakt an Schulen und Berufsschulen solle zügig umgesetzt, Lehrkonzepte entwickelt und Lehrkräfte geschult werden, schreiben sie den Schulpolitikern ins Hausaufgabenheft. Im Vergleich zum Vorjahr seien bei der IT-Ausbildung in Sachsen-Anhalt keine Fortschritte erzielt worden.

Verbesserungspotenzial sieht die Studie zudem bei der beruflichen Fortbildung. Von 1000 Arbeitnehmern in der Altersgruppe der 25- bis 40-Jährigen hätten nur 3,3 im Jahr 2017 eine Fortbildung mit einer erfolgreichen Prüfung abgeschlossen. Dies sei bundesweit der zweitschlechteste Wert.

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