Bildung - Hamburg:Weniger Schüler studieren noch vorm Abi an Hochschulen

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Hamburg (dpa/lno) - Schüler und Student zugleich: An der Universität Hamburg und der Technischen Universität Hamburg (TUHH) können besonders motivierte Schülerinnen und Schüler noch vor ihrem Abitur auch im Hörsaal ihr Wissen mehren. Dieses Angebot nutzen in jedem Semester mehrere Dutzend junge Leute. Das Interesse an diesem Frühstudium sei aber mit Beginn der G8-Jahrgänge - also dem Abitur nach bereits zwölf Jahren - zurückgegangen, wie Sprecher der beiden Hamburger Hochschulen der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Seien es in den Wintersemestern zuvor 70 gewesen, würden sich heute noch etwa 50 Schüler bewerben, hieß es bei der Uni Hamburg. Auch an der TUHH fänden seitdem deutlich weniger Interessierte die Zeit für ein Studium neben dem regulären Schulunterricht.

Seit 2009 hätten mehr als 1100 Schüler an verschiedenen Veranstaltungen der Universität Hamburg teilgenommen - an der TUHH seien es seit 2004 etwa 200 gewesen. Besonders verlockend: Nehmen die Frühstudenten an Prüfungen teil, würden diese ihnen im späteren Studium angerechnet. An der TUHH seien vor allem die Grundlagenveranstaltungen der sogenannten MINT-Fächer (aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) beliebt.

An Hamburgs größter Hochschule, der Universität Hamburg, stehen ebenfalls diese Kurse, aber auch Rechts- und Geisteswissenschaften hoch im Kurs. Mitmachen können die angehenden Abiturienten ab der zehnten Klasse. Dann sei die Teilnahme an Einführungsseminaren und Vorlesungen denkbar - in Ausnahmefällen sogar noch früher.

Wer den Beginn seiner akademischen Laufbahn trotz G8 nicht abwarten kann, muss bereits in der Schule brillieren: Voraussetzung für ein "Juniorstudium" an der Universität Hamburg seien sehr gute Leistungen in der Mehrzahl der Schulfächer sowie exzellente Leistungen im angestrebten Studienfach. In diesem Fall könnten sich begabte Schüler bei ihrer Schulleitung bewerben und anschließend sogar vom Unterricht freigestellt werden, sollten sich Schule und Studium zeitlich überschneiden.

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