Zweiter Weltkrieg:Die geheimen Werkstätten der Nazis

"Wunderwaffen" sollten gebaut werden, um die Luftangriffe der Alliierten zu bremsen. Einblicke in die Fabrik bei Augsburg.

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(Foto: Premium Aerotec)

Der Name Me 262 steht für den Konstrukteur Willy Messerschmitt (links im Bild). Häftlinge in Wäldern und Bunkern mussten seine Maschinen unter unmenschlichen Bedingungen zusammenbauen. Nach dem Krieg wurde Messerschmitt, der heute noch als genialer Konstrukteur gilt, als Kriegsverbrecher interniert, 1948 dann als Mitläufer eingestuft und freigelassen.

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(Foto: US National Archive and Records Administration)

In Holzhütten unter Tarnnetzen bauten KZ-Häftlinge die Me 262-Jets zusammen. Dann wurden die Maschinen auf Schienen zur Autobahn gezogen, wo sie starten konnten. Damit die Flugzeuge auf der Autobahn starten konnten, wurde der Grünstreifen zubetoniert und grün übermalt. Ansonsten wäre wohl die Luftaufklärung der Alliierten aufmerksam geworden. Das Vorgehen funktionierte: Die Werkstatt Kuno II bei Augsburg blieb bis kurz vor Kriegsende unentdeckt.

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(Foto: US National Archive and Records Administration)

Als die US-Soldaten die Autobahn befuhren, warteten die fertiggestellten Me 262-Maschinen dort bereits auf ihren Einsatz. Sie staunten ob der Schlagkraft der Fliegerstaffel. "Wenn Hitlers Projekt rechtzeitig fertig geworden wäre, dann hätte es schlecht für die Alliierten ausgeschaut", sagt der Hobby-Historiker Hans-Peter Englbrecht. Der Lehrer sammelte jahrelang Relikte und studierte Akten, um die Werkstatt wieder ins Bewusstsein zu rücken.

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(Foto: Sammlung Englbrecht)

Ein Anblick, der Den Hobby-Historiker Hans-Peter Englbrecht nicht mehr losgelassen hat: Mit diesem Foto abgemagerter Leichname begann die Spurensuche des Hobby-Historiker-Duos rund um das "Geheimwerk Kuno". In Zügen wurden Zwangsarbeiter in den Wald gekarrt. "Als die Türen der Waggons aufgingen, fielen die Toten raus", hat Englbrecht herausgefunden.

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(Foto: US National Archive and Records Administration)

Als die Alliierten-Truppe das Waldstück bei Augsburg erreichten, standen bereits 70 von den KZ-Häftlingen zusammengebaute Me 262-Maschinen startbereit. Links und rechts der Fahrbahn. Abgehoben sind sie nicht - das Projekt wurde nicht rechtzeitig fertig.

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(Foto: US National Archive and Records Administration)

Ein amerikanischer Soldat posiert vor einem von Kugeln durchsiebten Me 262-Heck.

© SZ vom 22.10.16 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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