Zahl der Kranken steigt:Fünf Tote durch Grippe

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Gesundheitsministerin Huml rät auch jetzt noch zu Impfungen

Von Dietrich Mittler, München

In Bayern steigt die Zahl der Grippe-Erkrankungen an. Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wurden vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in der nunmehr vierten Meldewoche in diesem Jahr 1298 neue Influenza-Fälle verzeichnet. Damit ist die Zahl der Betroffenen in der laufenden Grippe-Saison auf inzwischen 3510 Fälle angewachsen. Die aktuelle Grippewelle im Freistaat verläuft bislang zwar weitaus weniger dramatisch als noch im gleichen Zeitraum der vorherigen Saison. Damals wurden dem LGL insgesamt 6021 Erkrankungen gemeldet. Dennoch: Vor allem ältere und chronisch kranke Menschen sowie auch Schwangere sollten die möglichen Folgen einer Influenza-Infektion nicht unterschätzen. "In der laufenden Saison 2017/2018 wurden bislang fünf Grippe-Tote in Bayern registriert", hieß es aus dem Gesundheitsministerium, drei davon allein in Oberbayern. In Mittel- sowie in Oberfranken starb jeweils eine Person an der Grippe.

Anders als die relativ harmlosen grippalen Effekte, die durch Schnupfen, Halsbeschwerden und leichtes Fieber gekennzeichnet sind, können Influenzaviren eine plötzlich auftretende und sich im ganzen Körper ausbreitende Infektion mit hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl verursachen. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) rät deshalb zu einer Schutzimpfung. Diese sei auch jetzt noch sinnvoll. Abgesehen von den bereits genannten Risikogruppen sollten sich auch alle Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie Mitarbeiter von Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr impfen lassen, sagte Huml.

Nach Auskunft des Berufsverbandes der Frauenärzte wird "mehr als die Hälfte der aktuellen Grippe-Erkrankungen" durch Influenza-Viren vom Typ "Yamagata" ausgelöst. Um sich vor diesem Erreger zu schützen, sei jedoch ein sogenannter Vierfach-Impfstoff vonnöten. Der wird von den Kassen in der Regel nur dann bezahlt, wenn die impfwillige Person einer der Risikogruppen zuzurechnen ist. Für die AOK Bayern etwa gilt: "In medizinisch begründeten Fällen kann der Arzt den Vierfachimpfstoff auf Kassenrezept verordnen", wie eine Sprecherin auf Nachfrage betonte. Auch andere Krankenkassen verfahren nach dieser Methode. Der Berufsverband der Frauenärzte empfiehlt folglich allen Schwangeren, die noch nicht geimpft sind, "unbedingt ihre Krankenkasse zu fragen, ob sie die Impfung mit dem Vierfach-Impfstoff bezahlen".

© SZ vom 03.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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