Winterwetter:Museen und Hallen geschlossen

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Der Schnee fordert ein weiteres Todesopfer, die Einsatzkräfte sind pausenlos im Einsatz

Die heftigen Schneefälle der vergangenen Tage haben ein weiteres Todesopfer gefordert. Ein 18 Tonnen schwerer Schneepflug stürzte nahe Lenggries (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) in die Isar. Der 48-jährige Fahrer wurde unter Wasser eingeklemmt und nach der Bergung in eine Spezialklinik nach Innsbruck geflogen. Dort starb er am Nachmittag. Mehr als 1000 Helfer waren am Freitag in den südlichen Landkreisen von Oberbayern im Einsatz. Weitere waren auf dem Weg in die Alpenregion. Inzwischen gilt in fünf Landkreisen der Katastrophenfall. Das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen rief am Freitagvormittag den Katastrophenfall aus. Die Behörde übernehme die Koordination der Hilfs- und Rettungseinsätze. Für die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Traunstein und Teile des Berchtesgadener Lands galt bereits der Katastrophenfall. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will an diesem Samstag eine der stark verschneiten Regionen besuchen. Er werde an einer Lagebesprechung der Einsatzkräfte im Landratsamt von Bad Tölz-Wolfratshausen teilnehmen, teilte die Staatskanzlei am Freitag mit. In Franken freuten sich die Verantwortlichen in den Skigebieten über den Schneefall. In der Rhön, dem nördlichsten Skigebiet Bayerns, gibt es Pulverschnee. In der Region sind bereits mehrere Lifte geöffnet, auch am Ochsenkopf im Fichtelgebirge laufen die meisten Lifte. Der Sessellift am Nordhang ist wegen Forstarbeiten noch geschlossen. Glücklich über den Schnee sind auch die Bauern. "Auf den Feldern und in den Wäldern wird die Feuchtigkeit wegen der starken Dürre im letzten Jahr dringend benötigt," sagte eine Sprecherin des Bayerischen Bauernverbandes am Freitag in München. "Zudem sprengt der Frost den Boden der Äcker auf, wodurch die Erde weich und besonders gut für die nächste Aussaat wird."

Wegen der teils schlechten Straßenverhältnisse sowie der Schneemassen auf Dächern und Bäumen bleiben auch Museen im Freistaat vorübergehend geschlossen. Das Olaf Gulbransson Museum in Tegernsee öffnet nach eigenen Angaben frühestens am kommenden Dienstag wieder. Und das Maximum, das Museum für Gegenwartskunst in Traunreut, ist das Wochenende über geschlossen.

Viele Turnhallen blieben wegen der Schneemassen auf den Dächern gesperrt. Bei der Räumung hätten deren Dächer hohe Priorität, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Miesbach. Die Turnhallen müssten als mögliche Notunterkünfte - etwa für Bürger oder Rettungskräfte - freigehalten werden. Pflegekräfte des Roten Kreuzes bekamen Unterstützung von Landwirten. Mit Traktoren und Unimogs brachten Bauern die Pfleger einem Sprecher zufolge zu den alten und kranken Menschen. Wegen verschneiter Gleise blieb der Regionalverkehr vielerorts in Bayern eingestellt. Nach Angaben eines Bahnsprechers fallen auch in den kommenden Tagen zahlreiche Züge aus.

© SZ vom 12.01.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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