Dem umstrittenen Ausbau des Skigebiets Sudelfeld im bayerischen Oberland steht nach Behördenangaben nichts mehr im Wege: Das Landratsamt Miesbach genemigte nun den Antrag der Bergbahnen Sudelfeld GmbH und Co. KG. Es seien alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt, teilte die Behörde am Montag mit. Grüne und Naturschutzverbände waren gegen den Ausbau des Skigebiets.
Die Genehmigung des Landratsamts bezieht sich auf den Bau eines Speicherbeckens und der dazugehörigen Beschneiungsanlagen. Zwar liegt das Areal in einem Landschaftsschutzgebiet. Das öffentliche Interesse am Ausbau des Skigebiets rechtfertige jedoch eine Befreiung vom Bauverbot.
Skifahren in Bayern:"Bis 2050 werden wir nur noch die Zugspitze haben"
Geograf Jürgen Schmude hat den Einfluss des Klimawandels auf den Wintersport untersucht. Ergebnis: Skigebiete müssen künftig auf weiße Ostern setzen. Und im bayerischen Alpenraum wird Skifahren in Zukunft kaum mehr möglich sein.
Das Sudelfeld sei eine traditionelle und beliebte Wintersportregion, die für den örtlichen Tourismus eine wesentliche Bedeutung habe. Vor allem an Wochenenden sind die Skiwiesen in fester Hand der Rosenheimer und Münchner Skifahrer. Die breiten Wiesenhänge sind vor allem bei Anfängern und Familien beliebt.
"Um insbesondere den Wintertourismus zu erhalten und attraktiver zu gestalten, ist die Gewährleistung der Schneesicherheit möglichst über den ganzen Winter von großer Bedeutung", sagte die Behörde.
Das Landratsamt spricht außerdem von einer unzumutbaren Belastung für den Betreiber des Skigebiets, würde das Vorhaben nicht genehmigt. Beim Erlass der Landschaftsschutzverordnung 1955 seien Beschneiungsanlagen und die technische Aufrüstung beim Wintersport schließlich noch kein Thema gewesen.