Wetter:Erst Frühlingsrekord, dann Winterwetter

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Skifahren im T-Shirt: Bei Frühlingswetter geht das derzeit in Garmisch-Partenkirchen. Am 3. April ist die Saison aber zu Ende. (Foto: dpa)

Gerade wurden in Oberbayern noch 23,7 Grad gemessen, am nächsten Morgen kommt es in Oberfranken zu Unfällen auf schneeglatten Straßen. Woher das unbeständige April-Wetter kommt.

Bayern wird vom Aprilwetter beherrscht. Während die Temperaturen vor allem im Süden des Freistaats am Donnerstag noch häufig über 20 Grad stiegen, müssen die Menschen in Oberfranken am Freitagmorgen wieder in den Wintermantel schlüpfen. In Hof oder Wunsiedel sank das Thermometer auf den Gefrierpunkt, auch in der Gegend um Bayreuth kam es auf schneebedeckten Straßen zu mehreren kleinen Unfällen.

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Etwa 400 Kilometer entfernt, im oberbayerischen Piding im Berchtesgadener Land, freuten sich die Menschen am Donnerstag noch über einen neuen März-Rekord, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Der Föhn habe die Temperatur am Nachmittag auf 23,7 Grad steigen lassen. Auch in Wielenbach im Landkreis Weilheim-Schongau wurde exakt dieser Wert gemessen. Vom deutschlandweiten März-Rekord mit 26,6 Grad, der am 28.3.1989 in Baden-Baden gemessen wurde, ist dieser Wert allerdings noch weit entfernt.

Warum das Wetter so wechselhaft ist

Das launische Aprilwetter ist sprichwörtlich: Meteorologen führen das unbeständige Wetter darauf zurück, dass der Winter nicht weichen mag. Meere und Polargebiete sind noch kalt, in Höhenlagen liegt Schnee. Doch die Sonne steht schon wieder recht hoch und scheint jeden Tag etwas länger.

Dringt dann kalte Polarluft nach Mitteleuropa vor, wird sie tagsüber über dem Land erwärmt. Es bilden sich Quellwolken, die für die bekannten Wetterkapriolen sorgen. Das trifft besonders zu, wenn zugleich ein stabiles Hochdruckgebiet über Nordwesteuropa und ein Tief über Skandinavien unser Wetter beeinflussen.

Temperaturen zwischen Minusgraden und Hochsommer

Manchmal treibt es der April besonders extrem. So war der sonst wechselhafte Monat im Jahr 2010 besonders trocken. Nach dem langjährigen Mittel des Deutschen Wetterdienstes wurde im April mit 23 Litern pro Quadratmeter ein deutliches Niederschlagsdefizit verzeichnet. Normal sind für einen April um die 58 Liter. Hamburg, sonst eher für regnerisches Schmuddelwetter bekannt, war mit nur 12 Litern je Quadratmeter das trockenste aller Bundesländer.

Den kältesten Apriltag seit Beginn der Aufzeichnungen erlebten die Menschen auf der Schwäbischen Alb am 12. April 1986. Die Tageshöchsttemperatur lag dort bei eisigen minus 4,7 Grad. Bei einem Hitzerekord von 30 Grad schwitzten die Bayern im April 2012. Am 28. April wurde in München laut Deutschem Wetterdienst schon zur Mittagszeit die alte Bestmarke von 1934 mit 28,7 Grad geknackt.

Erderwärmung
:Klimawandel - jetzt hautnah in Deutschland

"Die Erwärmung ist jetzt absolut spürbar." Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist es um etwa 1,4 Grad wärmer geworden. Das liegt auch an der geografischen Lage Deutschlands.

Von Marlene Weiß

Skifahrer kommen doch noch auf ihre Kosten

Nach einem schleppenden Start in die Saison haben Schneefall und Minusgrade doch noch für eine zufriedenstellende Bilanz der Liftbetreiber in den bayerischen Skigebieten gesorgt. "Der Winter lebt", sagte Matthias Stauch von der Bayerischen Zugspitzbahn AG. Das Vorjahresergebnis werde zumindest erreicht, erläuterte der kaufmännische Vorstand. Jedes Kalenderjahr kommen an die 1,2 Millionen Menschen auf die Zugspitze sowie in das sogenannte Classic-Skigebiet mit Hausberg, Wank, Kreuzeck und Alpspitze.

Bei den Allgäuer Bergbahnen rund um Oberstdorf sowie im Kleinwalsertal fällt das Resultat ähnlich aus. Nach einem schleppenden Start im Dezember, als Skifahren lediglich auf Kunstschnee möglich war, besserten sich die Wintersportbedingungen. Prompt drängten die Skifahrer auf die Pisten, wie Geschäftsführer Jörn Homburg berichtete. Besonders der März habe viele Menschen in die Berge gelockt. Auch die Liftbetreiber in und um Reit im Winkl in Oberbayern berichten von einem Anziehen des Skibetriebs gegen Ende der Saison. Peter Lorenz vom Verbund AlpenPlus zwischen Brauneck und Sudelfeld schränkt ein: "Das Weihnachtsgeschäft ist uns abgegangen."

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