Wenzenbach:Ex-Bürgermeister wegen Untreue vor Gericht

Der frühere Bürgermeister der Gemeinde Wenzenbach (Landkreis Regensburg), Josef Schmid (Freie Wähler), muss sich voraussichtlich im kommenden Jahr wegen Untreue vor Gericht verantworten. Ein Sprecher der Regensburger Staatsanwaltschaft hat dies dem Bayerischen Rundfunk bestätigt. Auch gegen den früheren geschäftsleitenden Beamten der Gemeinde wurde Anklage erhoben. Ob das Gericht die Anklage zulässt, steht allerdings noch nicht fest.

Mittels überhöhter Fahrtkostenabrechnungen und fragwürdiger Leistungsprämien für Beamte sollen sich die beiden Angeklagten auf Kosten der 8000-Einwohner-Gemeinde bereichert haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geht es um einen Betrag im "hohen fünfstelligen Bereich". Die Unregelmäßigkeiten waren im vergangenen Jahr bei einer Kassenprüfung im Kommunalen Prüfungsverband aufgedeckt worden. "Schmid beruft sich sicherlich darauf, dass er im vorherigen Leben Postbote war und ihm die nötige Rechtsexpertise fehlte, um alle Dinge des Verwaltungs- und Steuerrechts richtig einordnen zu können", sagte der jetzige Wenzenbacher Bürgermeister Sebastian Koch (SPD) dem BR. "Der Verwaltungsbeamte", glaubt Koch, werde sich wiederum "darauf berufen, dass er nur Befehlserfüller war." Wer von beiden der Hauptverantwortliche im Finanzskandal sei, werde eine spannende Sache, sagte Koch.

© SZ vom 20.11.2015 / GLA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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