Neuer Tarifvertrag:Keine weiteren Streiks - Tarifeinigung im bayerischen Nahverkehr

Anders als beim Neun-Euro-Ticket kam es beim Deutschlandticket nicht zu einem großen Ansturm auf den ÖPNV. Voll sind die Regionalzüge oft trotzdem. (Foto: imago stock&people/imago stock&people)

Die Mitarbeiter der kommunalen Verkehrsbetriebe erhalten einen 3000-Euro-Inflationsausgleich sowie eine Lohnerhöhung. Die Verhandler äußern sich zufrieden.

Nach mehreren Warnstreiks im bayerischen Nahverkehr haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Wie der Kommunale Arbeitgeberverband Bayern am Freitag mitteilte, wurde am Donnerstagabend die Zahlung eines steuerfreien Inflationsausgleichs in Höhe von 3000 Euro vereinbart. Die Summe soll im Juni zunächst mit einer Einmalzahlung in Höhe von 1240 Euro ausgeschüttet werden, bis Februar 2024 gibt es monatlich 220 Euro. Von März 2024 an werden dann die Löhne um mindestens 340 Euro erhöht. Auch eine spätere Erhöhung von Schichtzulagen und eine bessere Eingruppierung des Fahrpersonals sei vereinbart worden.

Die Arbeitgeber-Verhandlungsführerin Magdalena Weigel sagte, es sei mit dem Abschluss gelungen, weitere Streiks zulasten der Fahrgäste abzuwenden. Durch den neuen Tarifvertrag werde die Attraktivität des Berufs gestärkt. Die Arbeitgeber hoffen, so die gesuchten Fachkräfte besser gewinnen zu können.

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Die Gewerkschaft Verdi betonte, dass es auch eine Verhandlungszusage zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gebe. "Dieses Ergebnis geht an einigen Stellen deutlich über den Stand des öffentlichen Dienstes hinaus und kompensiert so ansatzweise auch die lange Laufzeit bis Ende 2024, die leider nicht wegverhandelt werden konnte", hob Verdi-Verhandlungsführer Sinan Öztürk hervor.

In Bayern gehört der Nahverkehr bei den Tarifverhandlungen nicht zum öffentlichen Dienst, für den bereits zuvor eine Einigung erzielt worden war.

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