Verwaltung:Mehr Stellen gefordert

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Bayerische Naturschutzbehörden monieren fehlendes Personal

Die Mitarbeiter der bayerischen Naturschutzbehörden fordern mehr Personal. Während andere Fachverwaltungen in jüngster Zeit viele neue Stellen bekommen hätten, bestehe in der Naturschutzverwaltung seit Langem massiver Nachholbedarf, heißt es in einer Resolution der Arbeitsgemeinschaft der amtlichen Fachreferenten für Naturschutz und Landschaftspflege (AGN). Deshalb brauche man nun deutlich mehr Personal - und zwar auf allen Verwaltungsebenen. Die AGN ist die Standesorganisation der amtlichen Naturschützer. In ihr sind knapp 300 der insgesamt 340 Vollzeitmitarbeiter der bayerischen Naturschutzverwaltung organisiert.

Die Forderung der AGN summiert sich auf hundert Planstellen. Die Hälfte davon soll in den Unteren Naturschutzbehörden an den Landratsämtern geschaffen werden, weitere 30 in den Höheren Naturschutzbehörden an den Bezirksregierungen. Die Naturschutzabteilung am Landesamt für Umwelt müsse um zehn Stellen aufgestockt werden, die Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege und die Naturschutzabteilung am Umweltministerium um jeweils fünf. Außerdem verlangt die AGN, dass alle befristeten Arbeitsverträge im amtlichen Naturschutz in unbefristete umgewandelt werden. Die Naturschutzverwaltung mit ihren 340 Mitarbeitern ist eine der kleinsten Verwaltungen in Bayern. Zum Vergleich: Die bayerische Straßenbauverwaltung zählte schon vor Jahren 6500 Mitarbeiter.

Paradebeispiel für das Tauziehen um die Personalausstattung des amtlichen Naturschutzes ist der groteske Streit um acht neue Planstellen an Unteren Naturschutzbehörden an den Landratsämtern zwischen Staatsregierung und Landtags-CSU. Die Staatsregierung hat die Stellen befürwortet und Geld dafür bereit gestellt. Die Landtags-CSU weigerte sich bis zuletzt, Geld und Stellen freizugeben. Deshalb können sie nicht eingerichtet werden. Grund der Weigerung soll sein, dass führende CSUler wie Fraktionschef Thomas Kreuzer verärgert sind, weil die Naturschutzverwaltung - gegen den Willen der CSU-Fraktion - die umkämpfte Skischaukel am Riedberger Horn abgelehnt und einen dritten Nationalpark in Bayern befürwortet hat.

© SZ vom 26.10.2018 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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