Eisenbahnunternehmen:Probleme bei Go-Ahead: Minister fordert zügige Nachbesserung

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Christian Bernreiter (CSU), Verkehrsministerin von Bayern, spricht. (Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild)

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Augsburg (dpa/lby) - Angesichts der weiter massiven Probleme beim Eisenbahnunternehmen Go-Ahead in Schwaben drängt nun Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) im Sinne der Fahrgäste auf eine schnelle Verbesserung der Situation. „Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass fabrikneue Schienenfahrzeuge nicht wintertauglich sind und bei Minusgraden auf offener Strecke liegen bleiben“, sagte er am Dienstag. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) führe bereits Krisengespräche mit den Beteiligten. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaates.

Aufgrund bislang noch nicht abschließend geklärter Mängel sei aktuell nur rund die Hälfte der insgesamt 56 Fahrzeuge von Go-Ahead einsatzfähig. Die BEG unterstütze Go-Ahead kurzfristig gemeinsam mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen, um Ersatzfahrzeuge für die defekten Siemens-Züge zu beschaffen. „Leider gab es in den vergangenen Jahren überall in Deutschland immer wieder technische Probleme bei Neufahrzeugen“, sagte Bernreiter und kritisierte: „Das wächst sich zunehmend zu einem strukturellen Problem der gesamten Branche aus, was am Ende die Fahrgäste ausbaden müssen.“

Als „völlig inakzeptabel“ bezeichnete Bernreiter zudem die Fahrgastinformation von Go-Ahead. „Weder in den Zügen noch auf den digitalen Informationskanälen erhielten die Fahrgäste zuverlässige Informationen.“ Bei den kalten Temperaturen sei das ein besonderes Ärgernis. Im Rahmen des Qualitätsmesssystems drohten Go-Ahead für die Versäumnisse Strafzahlungen.

Die weiß-blauen Züge des Eisenbahnbetreibers Go-Ahead starteten zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember im Raum Augsburg, unter anderem auf der Strecke nach München. Bereits seit Dezember 2021 ist Go-Ahead den Angaben nach in Bayern für die Regionalzuglinien im E-Netz Allgäu zwischen München und Lindau verantwortlich. Dort habe sich der Betrieb nach kleineren Startschwierigkeiten relativ schnell stabilisiert, so das Ministerium.

© dpa-infocom, dpa:221220-99-968204/2

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