Verbandstreffen:Hausärzte haben Nachwuchssorgen

Nach Jahren der Anspannung können die Mitglieder des Bayerischen Hausärzteverbandes erstmals aufatmen. Wie der Verbandsvorsitzende Dieter Geis am Freitag zu Beginn des Hausärztetags in Würzburg betonte, seien "große Erfolge" erzielt worden. Vor gut einem Monat erst hatte das Bundessozialgericht den Versuchen der AOK Bayern ein Ende gesetzt, den aktuellen Hausarztvertrag zu kippen. Damit hat der Hausärzteverband sich letztlich doch mit seiner Argumentation durchgesetzt: Dieser Vertrag sichere den Hausärzten nicht nur eine sinnvolle wirtschaftliche Perspektive, sondern er sei auch ein geeignetes Mittel, um den Patienten eine bessere medizinische Versorgung zu garantieren.

Bayerns Hausärzte sind nun optimistisch, dass mit der AOK Bayern unter der mittlerweile neuen Führung künftig ein besseres Einvernehmen zu erzielen sein wird. Das Ziel bleibe der Ausbau einer hausarztzentrierten Versorgung. "Durch sie sparen wir dem Gesundheitssystem und den Krankenkassen viel Geld, weil die Menschen zuerst zu ihrem Hausarzt gehen und dadurch unnötige Fehl- und Doppeltherapien vermieden werden", betonte Geis.

Auch wenn die existenzbedrohenden Regresse längst vom Tisch sind, mit denen Ärzte früher wegen angeblich zu vieler Verschreibungen konfrontiert wurden, einige Probleme gibt es nach wie vor zu lösen. "Noch immer schließt allein in Bayern jede Woche eine Hausarztpraxis, weil sich kein Nachfolger findet", sagte der Verbandsvorsitzende Geis. Oberstes Ziel sei es deshalb, "nicht nachzulassen und alles zu unternehmen, um die medizinische Versorgung der Patienten in Stadt und Land zu sichern". Insgesamt aber sei die Trendwende eingeleitet: So etwa wachse das Interesse der Medizinstudenten, sich später als Facharzt für Allgemeinmedizin niederzulassen.

© SZ vom 28.04.2018 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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