VdK:Sozialverband nennt Pflege ein Armutsrisiko

Der Sozialverband VdK hat am Donnerstag einen besseren Stellenwert für die Pflege und einen höheren Niedriglohn gefordert. Die VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher sagte laut Mitteilung, Pflegebedürftige und pflegende Angehörige rutschten schnell ins soziale Abseits. Pflegebedürftige müssten in Bayern für einen Heimplatz im Schnitt 1713 Euro aus der eigenen Tasche bezahlen. 55 000 Betroffene hätten 2016 "Hilfe zur Pflege" bezogen. Dem Personalmangel in der Pflege könne mit einer derzeit diskutierten "Allgemeinen Dienstpflicht" nicht begegnet werden, sagte Mascher. Sie sprach sich für mehr Anreize für ein Freiwilliges Soziales Jahr aus. So könnte sich die Ausbildungszeit in einem sozialen Beruf verkürzen, schlug Mascher vor.

Die Bundesvorsitzende des VdK, Verena Bentele, stellte fest, dass die hohe Zahl von Beschäftigten auf dem bayerischen Arbeitsmarkt nicht automatisch ein "Arbeitnehmerparadies" bedeute. Es gebe im Freistaat eine hohe Quote an Leih- und Teilzeitarbeitern. 83 000 Menschen seien "Lohnaufstocker", 820 000 Personen geringfügig beschäftigt. Bentele warnte: "Das alles ist Gift für die Rente." Sie forderte eine Anhebung des Mindestlohns auf 12,63 Euro in der Stunde. Dies sei der Betrag, den ein Vollzeitbeschäftigter verdienen müsse, um eine Rente oberhalb der Grundsicherung zu erhalten.

© SZ vom 10.08.2018 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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