Urteil in Augsburg:Lebenslang für Raubmord an zwei Frauen

Der Nachbar hatte sie umgebracht, um über die Bankkarten an das Vermögen der Opfer zu kommen. Die Richterin bezeichnet ihn als "eiskalt".

Nach dem Raubmord an einem Frauenpaar ist der Nachbar der Opfer zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 32-Jährige wurde am Dienstag vom Augsburger Landgericht des zweifachen Mordes schuldig gesprochen, obwohl er zu den Vorwürfen beharrlich schweigt. "Sie sind ein eiskalter Typ", sagte die Vorsitzende Richterin Susanne Riedel-Mitterwieser zum Angeklagten.

Die Strafkammer folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger hatten in dem Indizienprozess einen Freispruch gefordert. Die Richterin stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest, so dass der Angeklagte nicht bereits nach 15 Jahren zur Bewährung freigelassen werden kann.

Nach Überzeugung der Strafkammer hatte der Mann seine 49 und 50 Jahre alten Nachbarinnen in deren Haus in Gersthofen-Hirblingen mit zahlreichen Messerstichen umgebracht, um mit den Bankkarten der Frauen an deren Vermögen zu kommen. In den Tagen nach der Tat wurden an mehreren Bankautomaten im Landkreis Augsburg und in Prag insgesamt 5020 Euro von den Konten des einen Opfers abgehoben. Offenbar hatte die 50-Jährige dem Mörder noch kurz vor ihrem Tod ihre Geheimzahl gesagt, an die PIN des zweiten Opfers gelangte der Täter wohl nicht.

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