Untersuchungsausschuss:Neue Vorwürfe gegen Hubert Haderthauer

Im Untersuchungsausschuss Modellbau gerät der Mann von der ehemaligen Sozialministerin und Staatskanzleichefin Christine Haderthauer immer weiter ins Zwielicht. Nach Angaben seines früheren Chefs am Bezirksklinikum Ansbach stieg Hubert Haderthauer Ende der 1980er Jahre ohne Wissen der Klinikleitung und gegen die Vorschriften in Privatgeschäfte mit Modellautos ein, die die Patienten herstellten. "Wir haben nicht gewusst, dass er in geschäftlichen Beziehungen ist", sagte Professor Dieter Athen, damals ärztlicher Leiter in Ansbach, am Donnerstag. "Das gilt eigentlich als Tabu, dass man mit Patienten Geschäfte macht." Hätte er das damals gewusst, "wäre wahrscheinlich der ganze Modellbau nicht zustande gekommen, sagte der ehemalige Klinikleiter. Konstrukteur der teuren Luxus-Modellautos, die das Unternehmen "Sapor Modelltechnik" in Ansbach und Straubing fertigen ließ und in alle Welt verkaufte, war Roland S., der von 1971 bis 1985 drei Menschen getötet hatte. S. ist seit 27 Jahren in der forensischen Psychiatrie untergebracht - zuerst in Ansbach, später in Straubing. Seit vergangenem Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Eheleute Haderthauer wegen Verdachts auf Betrug und Steuerhinterziehung.

© SZ vom 10.07.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: