Unterfranken:Vier Bauarbeiter nach Brückeneinsturz immer noch in Lebensgefahr

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Bei dem Brückeneinsturz ist ein Bauarbeiter gestorben. (Foto: Hajo Dietz/dpa)
  • In der kommenden Woche sollen die Aufräumarbeiten an der eingestürzten Autobahnbrücke bei Werneck beginnen.
  • Noch immer schweben drei bis vier Bauarbeiter in Lebensgefahr.
  • Bei dem Einsturz des Rohbaus an der A7 war ein Mensch ums Leben gekommen.

Die Aufräumarbeiten an der eingestürzten Autobahnbrücke in Unterfranken sollen in der kommenden Woche starten. Bis dahin würden Gefahrenstellen am Unglücksort beseitigt, sagten Sprecher von Polizei und Autobahndirektion. Vor einer Woche war ein 40 Meter langes, frisch betoniertes Segment der neu gebauten Brücke an der A7 bei Werneck im Landkreis Schweinfurt in die Tiefe gestürzt.

Ein 38 Jahre alter Bauarbeiter war dabei ums Leben gekommen, 15 weitere wurden verletzt. Die Polizei bestätigte am Mittwoch, dass drei bis vier der verletzten Bauarbeiter noch immer in Lebensgefahr sind.

Bevor die Unglücksstelle gefahrlos betreten werden kann, müssen nach Angaben der Autobahndirektion Fachleute die durch das Unglück bis zum Boden gespannten Stahlseile kappen. Außerdem müssen sie Teile von einem Pfeiler entfernen, die abstürzen könnten. Das soll am Sonntag geschehen. Die alte Brücke, über die der Verkehr läuft, soll dafür kurzzeitig gesperrt werden.

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Von Olaf Przybilla

Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Sie beauftragte eine Gutachterin mit der Ermittlung der Unglücksursache. Nach Aussage der leitenden Oberstaatsanwältin wird das aber Monate dauern. "Ich rechne damit nicht vor in einem Vierteljahr", sagte Ursula Haderlein.

Von Montag an sollen die Trümmer schichtweise abgetragen werden. Die Arbeit müsse "in sehr kleinen Schritten" erfolgen, um die Unfallursache feststellen zu können, sagte ein Polizeisprecher. Ob die Brücke anschließend weitergebaut wird oder komplett abgerissen werden muss, blieb zunächst unklar. Auch das Bundesverkehrsministerium wollte dazu keine Angaben machen.

Die Baufirma Max Bögl in Neumarkt in der Oberpfalz, die den Bau der neuen Brücke ausführt, konnte den Schaden durch das Unglück auf Nachfrage nicht beziffern. Ein Sprecher bestätigte schriftlich, dass die Baumaßnahmen versichert seien, jedoch sei noch nicht klar, wer für den Unfall haften müsse. Man warte die Ermittlungsergebnisse ab.

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