Umwelt:Längere Trockenperioden

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Die Erderwärmung hat Folgen für den Wasserhaushalt Bayerns

Die Bevölkerung in Bayern muss sich auf immer häufigere und vor allem längere Trockenperioden einstellen. Das hat Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) aus Anlass des Weltwassertags am Dienstag erklärt. Der Grund dafür sei der fortschreitende Klimawandel. Bereits jetzt fällt in Franken ein Drittel weniger Regen als in Oberbayern und Schwaben. Zwar funktioniere die Überleitung von Wasser aus der Donau und der Altmühl durch den Main-Donau-Kanal nach Franken sehr gut, betonte die Ministerin. Aber dennoch werden umfangreiche Anpassungsstrategien an Trockenperioden notwendig.

"Die Erwärmung der Erde hat auch Auswirkungen auf den Wasserhaushalt in Bayern", sagte Scharf. "Ein wichtiger Baustein für den Umgang mit Trockenphasen ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit Niedrigwasser." Niedrigwasser kann gravierende Folgen haben: Eine erhöhte Wassertemperatur in den Flüssen und langsamere Fließgeschwindigkeiten verringern den Sauerstoffgehalt im Wasser. Im Extremfall führt das zu massenhaftem Fischsterben. Aber auch die Schifffahrt und der Betrieb von Kraftwerken können massiv behindert werden, ebenso die Bewässerung von Äckern und Weiden. In Unterfranken, das besonders stark von Trockenperioden betroffen ist, wird jetzt an ersten Niedrigwasser-Managementplänen mit Notfallmaßnahmen gearbeitet und zwar in den beiden Gemeinden Bergtheim (Landkreis Würzburg) und Gochsheim (Landkreis Schweinfurt).

In den vergangenen 20 Jahren wurden in Trockenzeiten mehr als 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser durch den Main-Donau-Kanal in das Regnitz-Main-Gebiet gepumpt. Das entspricht dem Volumen des Chiemsees. Vor allem die Rednitz, die Regnitz und der Main werden dank der Überleitung in Trockenzeiten aufgefüllt. 2015 war die Überleitung besonders wichtig. Mit 611 Millimetern betrug der Jahresniederschlag in Nordbayern nur etwa drei Viertel des Mittelwerts der vergangenen 30 Jahre. Aber auch in Südbayern fielen nur 909 Millimeter Regen oder vier Fünftel des durchschnittlichen Jahresniederschlags.

© SZ vom 23.03.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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