Umwelt:Ackerflächen in Bayern mit Uran kontaminiert

Die Felder in Bayern werden schleichend durch hochgiftiges Uran kontaminiert. Das hat ein Vertreter des Umweltministeriums am Donnerstag im Umweltausschuss des Landtags erklärt. Der Grund ist der Phosphatdünger, den die Bauern ausbringen. In ihm ist Uran enthalten. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Äcker mit bis zu 3,1 Milligramm Uran je Kilo Boden belastet sind. "Das ist nicht akzeptabel", sagt der Grünen-Politiker und Ausschusschef Christian Magerl. "Das gefährdet letztlich unser Trinkwasser."

Uran gilt als krebserregend und erbgutverändernd. Allerdings gibt es nur einen Grenzwert für Uran im Trinkwasser (zehn Mikrogramm), für Dünger existiert kein Grenzwert. Laut Umweltministerium gibt es bisher auch keine Hinweise, dass Uran aus der Düngung ins Grundwasser gelangt. Zugleich wies der Vertreter darauf hin, dass Uran auch natürlicherweise im Boden vorkommt, zum Teil in höheren Konzentrationen als bislang von der Landwirtschaft verursacht. Die SPD forderte dennoch Gegenmaßnahmen. "Wir können unsere Böden nicht als Müllplatz benutzen", sagte der Abgeordnete Harry Scheuenstuhl. Auch die CSU hält das Thema für "extrem wichtig", wie der Abgeordnete und oberbayerische Bauernpräsident Anton Kreitmair sagte.

© SZ vom 15.04.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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