Umfrage:CSU bei nur noch 45 Prozent

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Zwei Jahre vor der nächsten Landtagswahl muss die CSU um ihre absolute Mehrheit in Bayern fürchten. Nach einer von Sat.1 in Auftrag gegebenen Umfrage bleibt die CSU mit 45 Prozent zwar die stärkste Partei, hat im Vergleich zum Juli aber zwei Punkte eingebüßt. Wären am kommenden Sonntag Wahlen, würden neben der CSU fünf weitere Parteien mit insgesamt 49 Prozent der Stimmen ins Maximilianeum einziehen: Die SPD käme demnach auf 18, die Grünen auf zwölf, Freie Wähler und FDP jeweils auf fünf Prozent. Die AfD wäre mit derzeit neun Prozent die viertstärkste Kraft in Bayern. SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher führt den Zuwachs der AfD und die Verluste der CSU auch auf die jüngsten Attacken der CSU zurück: "Die Pöbeleien der CSU gegen die Bundesregierung, der sie selbst angehört, zeigen Wirkung", sagte Rinderspacher. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer wies Rinderspachers Kritik zurück, vielmehr liege den Zahlen ein "Berlin-Malus" zugrunde. Die CSU habe bei Sachthemen wie Flüchtlingspolitik, Steuern oder Rente die überwältigende Unterstützung der Bevölkerung und werde deshalb in Berlin "längst überfällige Entscheidungen der Vernunft einfordern".

Zwiespältig sieht die bayerische Bevölkerung die Zukunft von Kanzlerin Angela Merkel. 33 Prozent der Befragten würden eine erneute Kandidatur Merkels eher begrüßen, 31 Prozent lehnen sie ab. 28 Prozent gaben an, sie seien unentschieden. Von den CSU-Anhängern sprachen sich 40 Prozent für Merkel als Kandidatin aus, 27 Prozent sind dagegen. Ein Patt ergab die Frage, ob die CSU eine weitere Bewerbung Merkels unterstützen solle: 29 Prozent der Befragten sind dafür, genauso viele dagegen. Die repräsentative Umfrage wurde vom Hamburger Institut GMS zwischen dem 9. und 14. September vorgenommen.

Mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 versuchen sich CDU und CSU derzeit wieder anzunähern. In sechs Kongressen wollen sie sich in zentralen Fragen einigen. Unionsintern gilt der CSU-Parteitag Anfang November als Stichtag, bis dahin soll auch der Streit in der Flüchtlingspolitik beigelegt sein. Merkel bekräftigte am Donnerstag im rbb-Inforadio ihren Willen, um abgewanderte Protestwähler zu kämpfen. Die Sorgen von Menschen, die Flüchtlingszahlen könnten wieder steigen, müssten ernst genommen werden.

© SZ vom 16.09.2016 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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