Ude muss Bayern besser kennenlernen:Mit Landkarte in den Wahlkampf

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Wie gut kennt sich der SPD-Spitzenkandidat Christian Ude in Bayern aus? Bisher offenbarte er eher mangelnde Geographiekenntnisse. Diese will er nun mit Hilfe einer Bayernkarte aufbessern.

Frank Müller

Wie gut kennt der Münchner OB den Freistaat wirklich? Nachdem er sich schon bei den Nürnberger Kollegen um Kopf und Kragen geredet und das unterfränkische Aschaffenburg nach Oberfranken verpflanzt hatte, startete Christian Ude beim Kleinen Parteitag der SPD seine private Gebietsreform zwischen Oberpfalz und Niederbayern.

Wie gut kennt sich Christian Ude in Bayern aus? Seine mangelnden Geographiekenntnisse will er nun aufbessern. (Foto: dpa)

Er habe ja nun schon als Bub auf dem Bauernhof Urlaub gemacht, erzählte Ude einer Journalistenrunde, und zwar in Bad Kötzting. In welchem Regierungsbezirk das denn sei, fragte jemand frech. Niederbayern?, antwortete Ude etwas vorsichtig und wurde von Regionskennern sofort eines Besseren belehrt: Kötzting liegt im Landkreis Cham und der gehört zur Oberpfalz.

Der aus Niederbayern stammende Parteichef Florian Pronold hätt's womöglich gewusst, doch der hatte andere Probleme und sorgte bei den Delegierten in Mittelfranken für ein Aufstöhnen, weil er nicht wusste, dass das Autokennzeichen AN für Ansbach steht.

Derweil erwies sich freilich, dass Ude so unrecht gar nicht hatte: Als der OB noch ein kleiner Junge war, gehörte Kötzting in der Tat noch zu Niederbayern, es kam erst bei der Gebietsreform von 1972 zum Nachbarbezirk. Man könnte Ude nun unterstellen, dass er die Umrisse der bayerischen Bezirke schon im Kindergartenalter verinnerlicht habe.

Das wiederum würde sich mit einer Anekdote beissen, die Ude ebenfalls in Treuchtlingen zum Besten gab: Er hat sich nun nämlich eigens beim Geo-Buchladen eine Bayernkarte als Lehrmaterial für seine Amtsräume bestellt, die allerdings noch nicht fertig ist. Ude will nämlich, dass sie erst auf eine Pressspanplatte aufgezogen wird, damit er alle besuchten Orte mit kleinen Fähnchen markieren kann.

Wir wissen nicht, welches Fähnchen Ude dereinst womöglich an die Stelle pinnt, an der der Münchner Hofgarten an den Altstadtring grenzt. Dort steht die Staatskanzlei. Noch sind zwei Jahre Zeit, für heute fassen wir das bisher Gelernte zusammen: Oberbayern ist unten, Unterfranken ist oben. Niederbayern und die Oberpfalz sind nicht dasselbe, aber manchmal eben doch.

Und der Oberbürgermeister heißt grundsätzlich nicht Niederbürgermeister oder gar Unterbürgermeister.

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