Tierschutz:Kobolde der Nacht

Große Hufeisennasen hängen im Schlaf an Holzbalken - mit dem Kopf nach unten. (Foto: Rudolf Leitl/lbv)

Bei der Batnight gibt es Einblicke ins Leben der Fledermäuse

Die Große Hufeisennase misst maximal sieben Zentimeter von der Nasenspitze bis zum Schwanz und hat bis zu 40 Zentimeter Flügelspannweite. Damit ist sie Europas größte Hufeisennasen-Art. In Deutschland sind die Großen Hufeisennasen so gut wie ausgestorben. Sie kommen nur noch an zwei Orten vor: im rheinland-pfälzischen Trier und in oberpfälzischen Hohenburg. Im 2000-Einwohner-Ort nahe dem gleichnamigen Truppenübungsplatz haben sie in einem alten Bauernhaus sogar ein Große-Hufeisennase-Zentrum eingerichtet, damit Besucher beobachten können, wie sich Tiere im einstigen Stall in Reih und Glied und zum Schlafen mit dem Kopf nach unten an die Dachbalken hängen. Eine Webcam überträgt die Bilder ins Internet.

Bei der Batnight an diesem und am kommenden Wochenende überall in Bayern stehen die Großen Hufeisennasen und die 22 anderen Fledermausarten, die im Freistaat vorkommen, wieder im Mittelpunkt. Auf Spaziergängen, nächtlichen Exkursionen und Kinderfesten informieren Fachleute des Vogelschutzbundes LBV über die eigentümlichen Säugetiere. Mit ein wenig Glück können die Teilnehmer auch Mausohren, Hufeisennasen und andere Arten beobachten, wie sie in der Dämmerung auf Jagd nach Insekten ausfliegen. Und mit sogenannten Bat-Detektoren können sie den für Menschen unhörbaren Fledermaus-Rufen lauschen. Man muss ihnen nur nahe genug kommen. Denn Fledermäuse werden immer seltener. Der Grund ist der massive Pestizid-Einsatz in der Landwirtschaft. Dadurch gibt es immer weniger Insekten und damit immer weniger Nahrung für die Fledermäuse.

Informationen zur Batnight in Bayern auf der Homepage des Vogelschutzbundes: www.lbv.de , unter dem Stichwort "Batnight" suchen.

© SZ vom 24.08.2017 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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