Theater:Saison der Weihnachtsmärchen startet schon jetzt

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Schauspieler proben das Weihnachtsmärchen „Der gestiefelte Kater“ am Volkstheater Rostock. (Foto: Dorit Gätjen/Volkstheater Rostock/dpa/Archivbild)

Die Nachfrage nach den traditionellen Weihnachtsmärchen im Nordosten ist riesig, berichten die Theater. Die ersten Stücke kommen deshalb schon ab diesem Wochenende auf die Bühne.

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Rostock/Schwerin (dpa/mv) - An diesem Wochenende beginnt die Saison der Weihnachtsmärchen an Mecklenburg-Vorpommerns Theatern. Als erstes geht am Samstag das Volkstheater Rostock an den Start, am Sonntag folgt die Kulturmühle Parchim des Mecklenburgischen Staatstheaters. Bis Weihnachten kommen zwischen Schwerin und Anklam vor allem Klassiker auf die Bühne, von „Pinocchio“ bis „Peter Pan“. Das Ziel lautet: Kinder verzaubern.

Im Großen Haus des Rostocker Volkstheaters hat das Märchen „Der gestiefelte Kater“ am Samstagvormittag Premiere. „Geplant sind in diesem Jahr 24 Vorstellungen, das Gros für Kitas und Schulen, also ausgebucht. Für einzelne Familienvorstellungen gibt es noch Karten“, sagt Theatersprecher Frank Pubantz.

Schulen haben großen Bedarf

Die Schulen meldeten großen Bedarf, daher werde dieses Jahr früher mit dem Weihnachtsmärchen begonnen, berichtet Volkstheater-Intendant Ralph Reichel. Die Bedeutung von Stücken für Kinder und Jugendliche wachse generell. „In der Spielzeit 2022/23 sind rund 30 Prozent der verkauften Karten an Kinder und Jugendliche gegangen.“ Sollten alle 24 Vorstellungen von „Der gestiefelte Kater“ ausverkauft sein, wären allein dies deutlich über 12 000 Besucher. Daneben bringt das Volkstheater Sprecher Pubantz zufolge drei weitere Produktionen für Kinder in der Vorweihnachtszeit heraus.

Knapp 100 Vorstellungen für Kinder und Familien stehen bis Weihnachten auf dem Spielplan des Mecklenburgischen Staatstheaters in Parchim, Schwerin und weiteren Spielorten. „Die Schneekönigin“ nach dem bekannten Märchen von Hans Christian Andersen feiert am Sonntag in der neuen Spielstätte Kulturmühle in Parchim Premiere, wie Sprecherin Franziska Pergande sagt. In Schwerin starte das Familienstück „Peter Pan oder das Märchen vom Jungen, der nicht erwachsen werden wollte“ am 22. November im Großen Haus. Auch dort seien die meisten Vorstellungen ausverkauft.

Die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit sei die zuschauer- und umsatzstärkste Zeit in der Theatersaison, berichtet der Sprecher des Theater Vorpommern, Benjamin Glanz. In diesem Jahr wird in Greifswald und Stralsund mit „Pinocchio“ von Carlo Collodi ebenfalls ein Klassiker geboten. Die Premiere in der Stadthalle Greifswald ist für den 26. November vorgesehen, im Theater Stralsund am 7. Dezember. Insgesamt sind 36 Vorstellungen geplant.

Technische Raffinessen und aufwendige Kostüme

Die Theater geben sich besondere Mühe für ihre kleinen Gäste. „Mit unseren Weihnachtsmärchen zeigen wir unseren jüngsten Besuchern, was Theater alles kann - wir verzaubern sie mit wunderbaren Bühnen- und Kostümbildern, mit technischen Raffinessen wie fliegenden Hexen, Geistern, die erscheinen und verschwinden, mit drehenden Bühnen, Lichtstimmungen unterschiedlichster Art - und natürlich mit unserem Spiel, Gesang und Tanz“, erzählt die Sprecherin der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz (TOG), Wenke Frankiw. „Oft kommen Kinder in den Schulvorstellungen der Weihnachtsmärchen das erste Mal mit Theater in Berührung und natürlich wollen wir damit ihre Herzen für das Theater gewinnen.“

In Neubrandenburg wird dieses Jahr „Die kleine Hexe“ nach Otfried Preußler ab dem 25. November gezeigt, in Neustrelitz „Eine Weihnachtsgeschichte“ nach Charles Dickens ab dem 9. Dezember. Beide Stücke hatten im vergangenen Jahr an der jeweils anderen Bühne Premiere. Rund 8900 junge Besucher würden dieses Jahr erwartet. Außerdem spiele die TOG drei Schulvorstellungen des Tanzmärchens „Schneeweißchen und Rosenrot“ der Deutschen Tanzkompanie Neustrelitz im Schauspielhaus in Neubrandenburg - für 540 Besucher.

Laura Hannemann, Sprecherin der Vorpommerschen Landesbühne in Anklam, sagt: „Wir versuchen, dass die Kinder in eine andere Welt abtauchen und sich verzaubern lassen können. Vielleicht sogar auch, dass sie über ihr eigenes Leben als Kind nachdenken und dies hinterfragen.“ Die Vorpommersche Landesbühne bringt dieses Jahr „Pinocchio“, „Die Zauberschule“ und „An der Arche um Acht“ auf die Bühne. Ende Oktober hatte bereits das Stück „MärchenKuddelMuddel“ von und mit der Kindertheatergruppe „Kinderland“ Premiere.

© dpa-infocom, dpa:231103-99-805946/2

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