Enkeltrick:Telefonbetrüger erbeuteten 2023 in Bayern 24 Millionen Euro

Telefonbetrüger haben es häufig auf ältere Menschen abgesehen. (Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Gefährdet sind vor allem ältere Menschen. Innenminister Herrmann will mit einer Präventionskampagne auf die Methoden der Betrüger aufmerksam machen.

Telefonbetrüger haben in Bayern im vergangenen Jahr rund 24 Millionen Euro erbeutet. "Erste Auswertungen für 2023 zeigen für Bayern in diesen Deliktsfeldern weiter steigende Fallzahlen", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag in München. "Bundesweit dürfte der Trend vergleichbar sein."

Insbesondere Schockanrufe und Enkeltrick-Fälle haben den Zahlen des Landeskriminalamts (LKA) zufolge stark zugenommen. So sei die Zahl von Fällen in diesen Bereich von mehr als 3000 im Jahr 2020 auf mehr als 13 500 im vergangenen Jahr angewachsen. Gleichzeitig hätte sich hier die Beute von knapp zwei Millionen auf mehr als 13,5 Millionen Euro erhöht.

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Wie das Landeskriminalamt weiter mitteilte, sind besonders ältere Menschen gefährdet, Betrugsopfer zu werden. Oft würden Menschen dabei große Teile ihrer Ersparnisse verlieren, sagte Herrmann.

Mit einer gemeinsamen Präventionskampagne wollen die Polizeibehörden in Bayern und Sachsen vom 4. bis 8. März auf Methoden der Betrüger aufmerksam machen. Dem LKA zufolge geben sich die Betrüger oft als Polizisten aus oder als Angehörige, die in einer Notsituation Geld brauchen. Dabei nutzten die Täter die Überraschung der Opfer aus und setzten sie unter Zeit- und Entscheidungsdruck. Die Ermittler rieten unter anderem deshalb dazu, sich von Anrufern nicht unter Druck setzen zu lassen und aufzulegen, sobald Gesprächspartner Geld fordern.

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