Suche nach Unterstützern:Initiative gegen Pflegenotstand

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Bayernweit beginnt Sammeln der Unterschriften für Volksbegehren

Von Dietrich Mittler, München

Das kürzlich gestartete Volksbegehren "Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns Krankenhäusern" nimmt jetzt Fahrt auf. Anfangs war es - drucktechnisch bedingt - zu Verzögerungen beim Verschicken der offiziellen Unterschriftenlisten gekommen. Am Freitag wurden von Augsburg aus gut 1,5 Tonnen Flyer, Unterschriftenlisten und Plakate verschickt. Nach Angaben der Initiatoren haben sich mehr als 400 Unterstützer aus ganz Bayern gemeldet, die bereit sind, Unterschriften zu sammeln. "Darunter sind Leute, die sie in Geschäften auslegen wollen, auch Ärzte, die das Gleiche in ihren Praxen vorhaben", sagte Stefan Jagel von Verdi Augsburg. Davon abgesehen hätten 240 Erstunterzeichner ihre Unterschrift längst geleistet - so etwa der Günzburger Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.

Laut Jagel, der zum Kreis der Initiatoren des Volksbegehrens gehört, ist die Nachfrage weitaus höher als anfangs erwartet: "Wir haben die Auflage auf 60 000 Unterschriftenlisten erhöhen müssen, denn faktisch wäre die Erstauflage von 40 000 Listen angesichts der zahlreichen Bestellungen bereits weg gewesen." Von kommender Woche an würden an vielen Stellen Bayerns Info-Stände aufgebaut. "Wir sind begeistert, wie toll das nun in Bewegung kommt", sagte Jagel. Der Kreis der Unterstützer sei bei Weitem nicht nur auf Pflegekräfte beschränkt, sondern decke einen Großteil der bayerischen Bevölkerung ab.

Die Augsburger Krankenschwester Ica Fritz, ebenfalls Mitglied des Initiatorenkreises, betonte: "Das trifft den Nerv der Zeit. Unser Anliegen, die Arbeitsbedingungen für meine Kolleginnen und Kollegen zumindest in den bayerischen Krankenhäusern entscheidend zu verbessern und damit eine gute Pflege zu ermöglichen, geht jeden etwas an." So sehen das mittlerweile auch einige der Parteien im Freistaat. Nach den Linken, die zu den Mitinitiatoren gehören, haben sich neben der SPD nun auch die Landtags-Grünen dafür entschieden, das geplante Volksbegehren tatkräftig zu unterstützen. Mit im Boot ist inzwischen zudem die ÖDP.

© SZ vom 04.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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